Isola del Giglio. Gut zweieinhalb Jahre nach dem Unglück, bei dem 32 Menschen das Leben verloren haben, wird nun das Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ abgeschleppt. Aufwendige technische Vorbereitungen waren nötig, um das Wrack zunächst zu drehen, dabei aufzurichten und dann wieder zum Schwimmen zu bringen. Ingenieure aus aller Welt haben dabei Neuland betreten. Mehr als 400 Techniker waren rund und die Uhr damit beschäftigt, 22 Versorgungsschiffe rund um das Wrack ständig im Einsatz.
Die Kosten für die Bergung und das Abschleppen des Wracks sind inzwischen auf 1,5 Milliarden Euro angestiegen, wie Michael Thamm, Vorstandsvorsitzender von Costa, jetzt mitteilte. Die letzten Manöver haben das Wrack schwimmfähig gemacht. Dabei wurden die Tanks, die an den Seiten des Wracks montiert waren, langsam geleert. So wurde ein Tiefgang des Schiffs, der vorher 30 Meter betrug, von jetzt 18 Meter erreicht, genau passend für den Hafen von Genua, wo die „Costa Concordia“ dann verschrottet wird.
Außerdem wurde das Wrack rund 30 Meter auf das offene Meer gezogen, ein Test, um zu sehen, wie der übriggeblieben Schiffskörper auf die Zugkraft reagiert. Im Moment werden Ketten unter dem Schiffs durchgezogen und an den Tanks seitlich verankert, um dem Wrack mehr Stabilität zu geben. Die schwierigen Wetterbedingungen zwangen die Techniker mehrmals zu Unterbrechungen der Vorbereitung. Der Termin für das letzte große Manöver musste deswegen erneut verschoben werden. Jetzt rechnet man damit, Dienstag oder Mittwoch mit dem Abschleppen zu beginnen. (rp)