Continental Reifen-Runderneuerung

Continental Reifen-Runderneuerung Zu alter Stärke erneuert Continental reaktiviert den Standort Hannover-Stöcken mit einem Runderneuerungs-Werk. Neue Verfahren sollen die Reifen besser und umweltfreundlicher machen. Totgesagte leben ja bekanntlich länger. Und letztere Volksweisheit trifft in diesem Fall sogar zweifach zu. Denn einerseits wird abgefahrenen LKW-Reifen durch ihre Runderneuerung neues Leben eingehaucht und andererseits errichtete Continental sein neues Rund-erneuerungs-Werk ausgerechnet in Hannover-Stöcken. An diesem Conti-Traditions-Standort hatte man erst 2010 die Produktion aller PKW- und LKW-Pneus komplett eingestellt und in ausländische Werke verlagert. Lediglich das Entwicklungs- und Forschungszentrum blieb in Hannover erhalten. Und darin liegt auch der Hauptgrund, abgesehen von der Tatsache, dass das Land Niedersachsen satte 1,2 Millionen Euro für das neue Werk zuschoss, warum in Stöcken wieder Reifen produziert werden. Wofür der Hersteller übrigens auch viele der 2010 bereits „abgewickelten“ Werker reaktivierte. „Wir wollen bei der Runderneuerung unseren Kunden die gleiche Qualität bieten, die sie von Neureifen gewohnt sind,“ erklärt Andreas Esser, Leiter des Geschäftsbereiches Nutzfahrzeugreifen. Diesem Anspruch will Conti durch die Einbeziehung von Ingenieuren aus der Reifenentwicklung in die Entwicklung des Runderneuerungsverfahrens gerecht werden. Wobei eine räumliche Nähe natürlich vorteilhaft ist. So hielten einige Produktionstechniken von den Neureifen auch bei der Runderneuerung Einzug. Welche das genau sind, verraten die Hannoveraner allerdings nicht, sondern nennen lediglich Zahlen. Neues Recyclingverfahren Gegenüber bisherigen Runderneuerungstechniken sollen die Conti-Pneus in ihrem „dritten Leben“ (Neureifen, Nachschneiden, Runderneuern) zehn Prozent weniger Rollwiderstand aufweisen, woraus sich ein verringerter Dieselkonsum von bis zu einem Liter pro 100 Kilometer ergäbe, bezogen auf einen Standard-Sattelzug. Dass Conti zusätzlich den bei der Erneuerung entstehenden CO2-Ausstoß um immerhin 72.000 Tonnen pro Jahr gesenkt haben will, geht auf das Konto eines weiteren Fortschrittes. Die angelieferten Altreifen werden nach einer gründlichen Kontrolle auf ihre Runderneuerungsfähigkeit geprüft. Anschließend erfolgt das sogenante Abrauen, bei dem die alte Lauffläche entfernt wird und nach der die Karkasse optisch an einen abgefahrenen Formel-1-Slick erinnert. Das abgetragene Material, Raumehl genannt, wird in einem neuartigen Recycling-Prozess wieder so aufbereitet, dass es für neue Reifenmischungen sowohl in der Runderneuerung als auch bei Neureifen verwendet werden kann. 2400 Tonnen Naturkautschuk will Conti so pro Jahr einsparen oder, eindrucksvoller ausgedrückt, die Jahresproduktion von 1,3 Millionen Kautschuk-Bäumen. Wahlweise Kalt- oder Heißerneuerung 180.000 Karkassen plant Conti pro Jahr zu „renovieren“. Und bietet dafür sowohl die Heiß- als auch die Kalterneuerung an, die aber voraussichtlich nur bei jedem fünften Reifen zur Anwendung kommen wird. Vor allem die Kunden in Nord- und Osteuropa favorisieren dieses Verfahren, bei dem ein neuer Laufstreifen auf die Karkasse geklebt und anschließend im sogenannten Autoklaven fest mit der Karkasse verbunden wird. Deutlich näher an die Neureifen-Produktion kommt die Heißerneuerung, die Conti aufgrund der besseren Materialmischung empfiehlt. Hier wird eine unvulkanisierte Kautschuk-Mischung auf Seitenwände und Lauffläche aufgetragen. Profil und Seitenwandbeschriftungen entstehen anschließend in der Dampfheizpresse, wo der Reifen bei 170 Grad backt. Übrigens mit mehr Hitze von außen als von innen, damit die Karkasse keinen Schaden nimmt. Schließlich soll der vorher noch totgesagte Pneu zuverlässig seinen Dienst im neuen Leben absolvieren. ❙❚■ Jan Burgdorf Contis Runderneuerte sollen jetzt qualitativ näher am Neureifen liegen Löwenzahn statt Gummibaum Vom Unkraut zur hoffnungsvollen Alternative Ohne den „Hevea brasiliensis“, zu Deutsch Kautschukbaum, oder besser gesagt, ohne dessen „Milchsaft“ (Kautschuk), geht in der Reifenindustrie bislang nichts. Was vor allem für LKW-Reifen gilt, bei dem der Anteil von Naturkautschuk 15-mal höher ausfällt als beim PKW-Pneu. Entsprechend hoch ist die Nachfrage und damit auch der Preis des natürlichen Rohstoffs, der vorrangig in Südamerika angebaut wird. Continental sucht daher in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut nach Alternativen. Den Forschern gelang es, industrialisierbaren Kautschuk aus Löwenzahnwurzeln herzustellen, der sogar noch robuster sein soll als das Original. Die ersten Reifen starten 2014 in die Praxis-Erprobung. bj Den Saft von 1,3 Millionen Kautschuk-Bäumen soll das Recycling jährlich einsparen

DKV Mobility und MFG: Neue Partnerschaft für ultraschnelles Laden in Großbritannien

KEYOU bringt schweren Wasserstoff-Lkw auf den Markt

Transformation des Straßengüterverkehrs: Aiwangers Plan für eine grüne Logistikzukunft

Umstrittenes Personal für neue EU-Kommission

Neue Auto-Strafen in Italien wegen verschärfter Straßenverkehrsordnung

Alle Schlagzeilen

Continental Reifen-Runderneuerung

HASHTAG

#Reifen

Rollwiderstandsoptimierte Reifen

Pneus aus Pusteblumen

Reifenlabel hat Einfluss auf Kaufentscheidung

MEISTGELESEN

Emons Spedition siedelt sich am c-Port an

Bund und Länder fördern Brennstoffzellen-Lkw von Daimler Truck

Fiege baut Logistikzentrum bei Leipzig

STELLENANGEBOTE

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

Area HR Business Partner

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

WEITERLESEN

NEWSLETTER