Hannover/München. Conti-Chef Elmar Degenhart hat vor den Folgen der anhaltenden Euro-Stärke für die deutsche Autobranche gewarnt und die Europäische Zentralbank (EZB) zum Handeln aufgefordert. „Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie bereitet uns Sorge“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Zulieferers aus Hannover der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“. Degenhart rief die EZB zu Maßnahmen gegen die Entwicklung auf. Im Gegensatz zu den Europäern betrieben etwa Japan und die USA eine Währungspolitik ganz im Sinne ihrer Exporteure. Bei einem aufwertenden Kurs der heimischen Währung haben es Unternehmen schwerer, ihre Produkte im Ausland zu verkaufen, da sie dort in ausländischer Währung teurer werden.
Conti-Finanzchef Wolfgang Schäfer rechnet 2014 mit einem spürbaren Effekt des starken Euro auf den Konzernumsatz. Währungseinflüsse könnten das Unternehmen abermals mit rund 700 Millionen Euro belasten. Das Konzernergebnis sei davon allerdings nicht betroffen.
Im vergangenen Jahr sind erstmals seit der Wirtschaftskrise 2009 insgesamt wieder weniger Waren „Made in Germany“ ins Ausland verkauft worden. Die deutschen Exporte sanken 2013 gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent. Da die Importe aber noch stärker zurückgingen, kletterte der Exportüberschuss auf den Rekordwert von 198,9 Milliarden Euro. (dpa)