-- Anzeige --

EU-Parlament will Zweckbindung der ETS-Gelder aus Flugverkehr

04.02.2014 10:22 Uhr
EU-Parlament will Zweckbindung der ETS-Gelder aus Flugverkehr
Peter Liese (CDU), Berichterstatter des EU-Parlaments, ist für eine Zweckbindung de ETS-Einnahmen
© Foto: Picture-Alliance/dpa

Die Einnahmen aus dem Emissionshandel für Flugzeuge sollen nicht mehr in den Haushalt der Mitgliedstaaten fließen.

-- Anzeige --

Brüssel. Um die Akzeptanz des Europäischen Emissionshandelssystems (ETS) im Flugverkehr bei Drittstaaten zu erhöhen, hat der Umweltausschuss des EU-Parlaments eine Zweckbindung der ETS-Einnahmen beschlossen. Das Geld soll nicht wie bisher in die Kassen der EU-Mitgliedsstaaten fließen, sondern für Klimaschutzmaßnahmen in der EU und weltweit verwendet werden. Die Maßnahme scheint Chancen zu haben, auch von den EU-Mitgliedsstaaten akzeptiert zu werden.

Denn noch muss ein Kompromiss zwischen EU-Parlament und den EU-Mitgliedsländern über die Zukunft von ETS im Flugverkehr ausgehandelt werden. Dabei könnte die Zweckbindung ein Punkt sein, den die Mitgliedsländer dem Europaparlament zugestehen. Laut VR-Informationen besteht zumindest beim Bundesumweltministerium unter der neuen Ministerin Barbara Hendricks (SPD) dazu eine gewisse Bereitschaft. Allerdings muss die Position der Bundesregierung noch mit dem Finanzministerium abgestimmt werden.

ETS auch für internationale Flüge im europäischen Luftraum

In einem anderen Punkt allerdings will die Bundesregierung wohl hart bleiben. Sie will ETS bis 2016 weiter nur auf innereuropäische Flüge anwenden. Diese Haltung unterstützen mit Frankreich und Großbritannien zwei weitere Schwergewichte im EU-Rat. Das Parlament dagegen macht sich für den so genannten Flugraumansatz stark, den die EU-Kommission vorgeschlagen hat. In ihm sollen alle Flugstrecken über dem europäischen Luftraum von ETS erfasst werden, also auch Teilstrecken interkontinentaler Flüge. Wollen die Mitgliedsstaaten sich mit dem ihrer Forderung für das ETS-Systeme bis 2016 durchsetzen, müssen sie dem Parlament in anderen Punkten entgegenkommen. Die Zweckbindung der ETS-Einnahmen könnte solch ein Punkt sein.

Peter Liese (CDU), der für das Parlament die Verhandlungen führen wird, begründet die Zweckbindung wie folgt: „Wir müssen die Drittstaaten an Bord holen und brauchen Ihre Akzeptanz für unseren Luftraum-Ansatz auf dem Weg hin zu einem wirkungsvollen internationalen System zur Begrenzung der Luftverkehrs-Emissionen. In meinen Gesprächen mit Drittstaaten kam immer wieder das Argument, dass die Einnahmen in den Taschen der EU-Finanzminister verschwinden. Das ist der Schwachpunkt unserer Gesetzgebung, den wir beseitigen wollen.“ Ziel sei es, die Mittel zweckgebunden auszugeben: „Wir müssen die Einnahmen zweckbinden für Forschung und Entwicklung sowie die internationale Klimapolitik. Ich weiß, dass das ein heißes Eisen für die Mitgliedstaaten ist, aber in dieser Situation müssen wir alle pragmatisch und flexibel sein“, sagte Liese gegenüber der VerkehrsRundschau. Die erste Verhandlungsrunde zwischen Parlament und den EU-Mitgliedsstaaten ist für den 18. Februar geplant. (kw)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#CO2 und Luftschadstoffe

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.