Frankfurt. Der türkische Bodenabfertiger Celebi hat die Luftfrachtaktivitäten der belgischen Aviapartner in Frankfurt und Frankfurt-Hahn übernommen. Wie die VerkehrsRundschau exklusiv erfuhr, wurde der Kaufvorgang gestern erfolgreich abgeschlossen. Über den finanziellen Umfang der Transaktion bewahrten die beteiligten Firmen Stillschweigen.
Durch die Akquisition stärkt Celebi sein Deutschlandgeschäft im Cargosegment substanziell. Die Firma ist mit eigener Niederlassung seit 2010 in der Frankfurter CargoCity Süd präsent. Dort verfügt sie über eine 15.000 Qm große Halle zur Abwicklung von Luftfracht, die wegen ihrer zentralen Lage allerdings keinen direkten Zugang zum Vorfeld des Flughafens hat. Diesen erhält der Dienstleister nun durch die Einbindung der 10.000 Qm umfassenden Anlage von Aviapartner. Damit entfällt für Celebi die kostenpflichtige Übergabe von Sendungen an dem vom Flughafeneigner Fraport betriebenen „neutralen Transferpunkt“, den alle Bodenabfertiger ohne direkte Anbindung an das Vorfeld des Airports zur Verladung ihrer Fracht in die parkenden Flugzeuge nutzen müssen.
Teil des zwischen beiden Firmen vereinbarten Pakets ist auch die Übernahme der Aviapartner-Frachthalle auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn durch Celebi. Diese nutzt Air France Cargo seit langem, um die sternförmig aus Deutschland und umliegenden Ländern wie Polen, Tschechien oder Österreich per LKW angefahrenen Einzelsendungen vor Ort zu konsolidieren. Anschließend werden die Fertigeinheiten via Straße zum Abflug nach Paris Roissy gefahren. Dieser Konsolidierungknoten auf dem Flughafen Hahn entlastet die Abfertigungsanlagen von AF Cargo auf dem Airport Charles de Gaulle beträchtlich. Künftig wird Celebi diesen Service für die französische Frachtfluglinie auf dem Hunsrückairport leisten.
Offen ist noch, welche Folgen sich durch den Zusammenschluss für die Beschäftigten ergeben. Dies soll nach Aussagen beider Firmen in Kürze geklärt und bekanntgegeben werden. Das betrifft auch die künftigen Managementstrukturen, die voraussichtlich verschmolzen werden, um die Geschäftspolitik aus einem Guss zu betreiben.
Mit dem Verkauf der Luftfrachtabfertigung an Celebi zieht sich Aviapartner aus diesem Segment in Deutschland völlig zurück. Allerdings bietet die Firma weiter Passagier- und Vorfelddienste in Düsseldorf und Hannover an. (hs)