Hamburg/Frankfurt am Main. Wegen Korruptionsverdacht gegen mindestens einen Spitzenmanager von Lufthansa Cargo haben Strafermittler am Dienstag nach einem Bericht des Spiegels Razzien in mehreren Bundesländern durchgeführt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main habe dies bestätigt. Insgesamt sind demnach 17 Geschäfts- und Wohnräume in mehreren Bundesländern durchsucht worden, darunter auch Räumlichkeiten der Frachttochter von Lufthansa in Frankfurt.
Der Verdacht der Strafverfolger richtete sich gegen fünf Beschuldigte - unter anderem gegen Geschäftsführer von Firmen, die Aufträge erhalten haben. Drei der verdächtigen Manager sollen Schmiergelder gezahlt haben , die beiden anderen Beschuldigten sollen sie angenommen haben. Die Bestechungen sollen sich in einem Zeitraum von rund zwei Jahren ereignet haben.
Einer der Beschuldigten auf Nehmerseite sei ein Geschäftsführer von Handling Counts, einer Frachthandling-Tochter von Lufthansa Cargo. Lufthansa Cargo bestätigte die Durchsuchungen von verschiedenen Geschäftsräumen in Frankfurt am Main und den Verdacht gegen einen ihrer Manager. Das Unternehmen kooperiere mit den Behörden, teilte ein Sprecher mit. Weitere Auskünfte gab Lufthansa Cargo mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.
Handling Counts ist eine hundertprozentige Tochter der Lufthansa Cargo mit rund 300 Mitarbeitern, die unter anderem für die Abfertigung im Frachtzentrum der Lufthansa tätig sind. Der beschuldigte Handling-Counts-Manager hat laut Staatsanwaltschaft außer seinem Spitzenposten bei Handling Counts auch eine Top-Position bei Lufthansa Cargo inne, was erklärt, weshalb auch Büros der Mutterfirma durchsucht wurden. (diwi)