Hamburg. Der Bund wird Mehrkosten für die Elbvertiefung mittragen. Das kündigte der maritime Koordinator der Bundesregierung, Hans-Joachim Otto, laut einem Bericht des Radiosenders „NDR 90.3“ am Dienstag bei seinem Besuch in Hamburg an. Die Hamburger Wirtschaftsbehörde geht dem Bericht zufolge inzwischen davon aus, dass die Fahrrinnenanpassung teurer wird als die zuletzt geplanten 385 Millionen Euro. „Wenn man sich dazu bekennt, dass dieses Projekt absolut für die weitere Zukunft von Hamburg und den Logistik-Standort Deutschland unerlässlich ist, dann müssen die notwendigen Mittel gestemmt werden“, zitierte der Sender den Koordinator. Bislang trägt der Bund zwei Drittel der Kosten für die Elbvertiefung, Hamburg ein Drittel.
Brüssel hat bereits grünes Licht für die Vertiefung der Fahrrinne gegeben. Künftig sollen auch Schiffe der neuen Container-Generation mit einem Tiefgang von 14,50 Metern den Hamburger Hafen erreichen können. Damit die Bauarbeiten beginnen können, sind allerdings noch Planfeststellungsbeschlüsse von Hamburgs Nachbarländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen notwendig.
Die Grünen befürchten wesentlich höhere Kosten von bis zu 600 Millionen Euro für das umstrittene Vorhaben. Zudem verlangt unter anderem Niedersachsen Ausgleichszahlungen für mögliche negative Auswirkungen der Elbvertiefung auf die Deichsicherheit und die Obstwiesen im Alten Land. (dpa)