Paris. Nach der im Juni angekündigten „eingehenden Prüfung" des Sanierungskonzepts der französischen Staatsbahn SNCF für die angeschlagene Kanalfähren-Tochter Sea France war die Entscheidung der Brüsseler Behörden von vielen Beobachtern schon erwartet worden. Am Montag dieser Woche hat die EU-Kommission die Pläne abgelehnt. Sie sahen vor, dass die Staatsbahn der Reederei mit 223 Millionen Euro zu Hilfe käme.
Begründet hat Brüssel die Negativentscheidung damit, dass SeaFrance langfristig nicht ohne staatliche Subventionen überleben können werde und der vorgesehene eigene Beitrag des Unternehmens zu seiner Sanierung unzureichend sei. Dies widerspreche den EU-Regeln zur Kontrolle staatlicher Hilfen, erklärt die Kommission dazu in einem Communiqué. Paris habe bis heute keinen externen Investor finden können, um den Sanierungsplan zu flankieren, die Staatshilfe auf ein Minimum zu beschränken und den Finanzmärkten den Eindruck zu vermitteln, dass Sea France wieder überlebensfähig werden könne. Auf die negative Nachricht reagierte die Belegschaft der Reederei in Calais mit Ausschreitungen. (jb)
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