Paris. Die Übernahme der Stückgutaktivitäten der Mory-Gruppe durch den Pariser Fonds Caravelle stellt einen weiteren Schritt in Richtung Konzentration des Sektors dar. Zuvor hatte Caravelle schon von DHL deren französische Aktivitäten in dem Bereich erworben, die seither unter dem Namen Ducros Express firmieren. Dies dürfte auch den Ausschlag für die Entscheidung des Handelsgerichts gegeben haben, das Caravelle-Angebot dem des Konkurrenten Butler Capital Partners vorzuziehen.
Der neue Besitzer von Mory Team kann nunmehr sein Ziel in Angriff nehmen, ein landesweites Netz von 85 Agenturen zu knüpfen. Er rechnet damit, seine jüngste Zuerwerbung binnen drei Jahren in die Gewinnzone bringen zu können.
Caravelle möchte im heimischen Stückgutgeschäft zur Nummer Zwei hinter SNCF Geodis aufsteigen und kann jetzt schon für das kommende Jahr mit einem voraussichtlichen Umsatz von 716 Millionen Euro aufwarten. Geodis-Generaldirektor Jean-Louis Demeulenaere kommentiert den Übergang von Mory Team auf den Investor jedoch eher skeptisch. Auf ihn warte eine „enorme Restrukturierungsarbeit", sagte er in einem Gespräch mit L'Officiel des Transporteurs. Er sei nicht überzeugt, dass die jüngste Entwicklung den Stückgutmarkt ins Gleichgewicht bringen werde. Auch für Demeulenaere ist der Konzentrationsprozess aber „noch lange nicht beendet". Geodis hat zurzeit einen Marktanteil von 26 Prozent. (jb)