Innsbruck. Österreich und Italien sind derzeit mit voller Kraft dabei, den Brenner-Basistunnel zu bauen. Die Finanzierung der derzeit auf 8,5 Milliarden Euro belaufenden Baukosten werden von den beiden Staaten zu je einem Drittel und zu einem Drittel von der Europäischen Union getragen. Die „mutmaßlichen“ Kosten würden bei zehn Milliarden Euro liegen, darin enthalten sei eine Risikovorsorge von sieben Prozent für mögliche, erkennbare Probleme während des Baus sowie weitere sieben Prozent für noch nicht vorhersehbare Zusatzkosten, erklärt Konrad Bergmeister, CEO der Brenner-Basistunnel-Gesellschaft, die den Tunnel plant und baut. Diese Gesellschaft, die von Italien und Österreich jeweils zur Hälfte gehalten wird, wird nach Fertigstellung im Jahr 2026 der Eigentümer des Tunnels sein, betrieben wird er von den Österreichischen Bundesbahnen. 750 Millionen Euro wurden bereits verbaut, für weitere 850 Millionen Euro gibt es Verträge für weitere Ausbaumaßnahmen.
Die hohen Baukosten dürfe man nicht auf den Prüfstand der Betriebswirtschaftlichkeit stellen, sondern ein volkswirtschaftlich vertretbares Projekt sehen, das „uns die nächsten Generationen danken werden“, hofft Bergmeister. Kritische Stimmen bemängeln, dass dieser Tunnel bei Erhaltung und Bewirtschaftung über viele Jahre ein Verlustgeschäft sein wird und wettern gegen das Projekt, das aber „nicht mehr aufzuhalten ist“, wie Bergmeister einräumt.
Der Tunnel wird 64 Kilometer lang sein (weltlängster Eisenbahntunnel) und 750 Meter lange Güterzüge können mit 160 Stundenkilometern ihn in 35 Minuten durchfahren. (mf)