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Berlin denkt über Lärmschutzdeckel nach

30.08.2018 13:06 Uhr
Lärmschutzdeckel Hamburg
Ein solcher Autobahndeckel wie in Hamburg wird nun auch in Berlin zum Gesprächsthema
© Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/picture-alliance

Berlins Verkehr soll sauberer und leiser werden. Dazu will die Koalition einiges umkrempeln. Nun bringt die Grünen-Fraktion eine neue Idee aus Hamburg mit.

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Hamburg. Bei den Berliner Grünen gibt es Überlegungen, Teile der Berliner Stadtautobahn abzudecken beziehungsweise zu überdachen und damit neue Flächen für die Stadtentwicklung zu gewinnen. „Das ist eine unheimlich charmante Idee”, sagte Verkehrsstaatssekretär Stefan Tidow (Grüne) am Donnerstag nach einer Besichtigung eines entsprechenden Projekts in Hamburg. „Wir sind offen für solche innovativen Lösungsansätze, die neue Denkhorizonte eröffnen.” Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek sprach von einer „coolen Idee”, um Stadtquartiere zusammenzuführen sowie Lärm und Abgasbelastung zu reduzieren.

Beide Politiker verwiesen allerdings darauf, dass der Idee zunächst umfangreiche Untersuchungen zur Machbarkeit folgen müssten. Auch Finanzierungsfragen seien völlig offen.

Im Hamburger Stadtteil Stellingen besuchten die Berliner Grünen-Abgeordneten im Rahmen einer Klausurtagung eine Großbaustelle an der Autobahn 7. Dort wird die Autobahn an mehreren, insgesamt etwa 3,5 Kilometer langen Abschnitten „gedeckelt”: Über der Trasse wird also ein Tunnelbauwerk errichtet, darüber sollen dann unter anderem Kleingärten, Grünflächen und Fahrradwege entstehen.

Da die Autobahn damit „verschwindet”, rücken zwei Stadtteile zusammen. In dem Zusammenhang sind auch mehrere Tausend Wohnungen geplant, allerdings nicht direkt auf dem Autobahndeckel. Allein ein gut zwei Kilometer langer Abschnitt kostet nach Angaben der Bauleitung rund 300 Millionen Euro. 

Eine Idee für die A 100

Nach den Worten von Lutz Adam, Abteilungsleiter Tiefbau in der Berliner Verkehrsverwaltung, käme in der Hauptstadt theoretisch etwa der Abschnitt der A 100 zwischen Spandauer Damm und Dreieck Funkturm für eine solche Lösung in Frage. Die Autobahn verläuft dort teilweise bereits in einem Trog, also auf tieferem Niveau wie die umliegenden Gebäude. Problem sei allerdings, dass zwischen den Fahrspuren in Richtung Norden und Süden S-Bahn-Gleise verlaufen.

Das Modell Hamburg könne hier also mit Sicherheit nicht 1:1 übernommen werden, sagte Tidow. Er und Kapek regten eine breite Debatte zu Deckel-Idee in der Stadt an: Wichtig sei zu erfahren, was die Berliner darüber denken. (dpa)

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