Innsbruck. Die Bauarbeiten für die voraussichtlich längste unterirdische Eisenbahnstrecke der Welt haben am Donnerstag in Österreich offiziell begonnen. Der teils heftig umstrittene Brennerbasistunnel (BBT) soll auf einer Länge von 64 Kilometern den Brenner zwischen Innsbruck nördlich der Alpen und Franzensfeste im italienischen Südtirol unterqueren.
Mit der Eröffnung des Tunnels, der unter anderem die Zugverbindung von München nach Verona erheblich schneller machen soll, wird 2026 gerechnet. Er soll rund 8,5 Milliarden Euro kosten.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) versprach beim formellen Start in Innsbruck, dass Deutschland die nördliche Zulaufstrecke auf deutscher Seite wie vereinbart ausbauen werde, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Zudem soll für die bestehende Strecke der Lärmschutz weiter optimiert werden. In Bayern stößt der Nordzulauf vor allem bei Anrainern auf Widerstand.
Dobrindt: Europa ist „Mobilitätskontinent Nr. 1“
Europa sei als Wertegemeinschaft, Wirtschaftsraum und „Mobilitätskontinent Nr. 1“ wie keine andere Region auf dieser Welt miteinander verbunden, erklärte Dobrindt laut einer Mitteilung des Bundesverkehrsministeriums. „Mit dem Brenner Basistunnel realisieren wir im kommenden Jahrzehnt ein historisches Schlüsselprojekt der grenzüberschreitenden Eisenbahninfrastruktur in Europa.“
Das Milliardenprojekt wird jeweils zur Hälfte von der Europäischen Union sowie von Österreich und Italien finanziert. Zum Festakt für den offiziellen Baustart hatten sich auch EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc und die Verkehrsminister Österreichs, Alois Stöger, und Italiens, Maurizio Lupi, angesagt.
Zuerst wird die Schweiz Spitzenreiter
Derweil kommt in der Schweiz der Bau des Gotthard-Basistunnels (GBT) voran. Er soll bei seiner geplanten Inbetriebnahme im Sommer 2016 mit 57 Kilometern der dann längste Eisenbahntunnel der Welt sein – zumindest bis rund zehn Jahre später der Brennerbasistunnel eröffnet wird. (dpa)