Rosenheim. Nach einer Umfrage der Deutschen Bahn (DB) gibt es in der Bevölkerung breite Zustimmung zu einer zusätzlichen Bahntrasse im Inntal Richtung Brenner. 78 Prozent der Befragten sähen in dem Schienenprojekt einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme, teilte die Bahn am Freitag im oberbayerischen Rosenheim mit. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte von Mai bis Mitte Juni telefonisch rund 1500 Menschen in dem betroffenen Gebiet rund um Rosenheim, im bayerischen und im Tiroler Inntal befragt.
„Wir fühlen uns bestätigt. Denn diese Einstellung begegnet uns in vielen Veranstaltungen und Kontakten mit den Menschen in der Region“, sagte DB-Projektleiter Torsten Gruber. Das Bürgerforum Inntal kritisierte die Umfrage. Sie mute „seltsam und obskur“ an, sagte der zweite Vorsitzende Peter Margraf. Die Bahn mache den Versuch der Werbung in eigener Sache. Bürgerinitiativen kritisieren das Trassenprojekt als Milliardengrab; sie sei eine zusätzliche Verkehrsbelastung vor ihrer Haustür.
Die neue Trasse soll die Schienen-Kapazitäten zum künftigen Brennerbasistunnel erhöhen, an dem in Österreich und Italien gebaut wird. Damit sollen mehr Güter auf die Schiene kommen und die vielbefahrene Brennerroute vom Lastwagenverkehr entlastet werden. (dpa)