Peking. Die staatliche Fluglinie Air China hat im abgelaufenen Halbjahr einen Nettoertrag von umgerechnet rund 140 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz lag bei 5,62 Milliarden Euro, ein Minus von 2,04 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012. Mit diesen Zahlen blieb die in Peking beheimatete Gesellschaft deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die eine um sechs Prozentpunkte höhere Profitmarge erwartet hatten. Aufgrund der Resultate wird die Aktie des Unternehmens an den Finanzmärkten weiterhin als „underperformed“ eingestuft.
Wirtschaftliche Abschwächung
Der Ertragsrückgang basiert nach Angabe der Gesellschaft primär auf der wirtschaftlichen Abschwächung in China, die auch den Luftverkehr des Landes beeinträchtigt habe, heißt es in einer Mitteilung der Fluglinien. Zwar wuchs die Zahl der Passagiere im ersten Halbjahr um 7,8 Prozent auf 37,45 Millionen, aber aufgrund der schwierigeren Wettbewerbsbedingungen sowohl auf nationalen als auch auf interkontinentalen Routen erlitt dieser Geschäftszweig Ertragseinbußen.
Schlechte Auslastung der Maschinen
Schwach entwickelte sich auch die Luftfracht, was der durchschnittliche Ladefaktor der Flotte von lediglich 57,26 Prozent belegt. Im Frachtgeschäft musste Air China Ertragseinbußen von gut 7 Prozent hinnehmen. Auf das komplizierte Marktumfeld reagiert die Linie durch eine veränderte Routenführung auf manchen Strecken, die Konzentration auf den Verkehr zwischen wichtigen Knotenpunkten und eine Modernisierung der Frachterflotte. So sollen sieben ältere Boeing-Frachter 747-400BCF ausgegliedert und dafür acht 777F eingeflottet werden. Durch diese Maßnahme verspricht sich die Fluglinie für die Zukunft erhebliche Effizienzsteigerungen bei der täglichen Frachtbeförderung sowie deine deutliche Senkung der operativen Kosten.
Für das begonnene zweite Halbjahr kündigt der Vorsitzende der Airline, Wang Changshun, weitere Schritte zur Verbesserung der Marktsituation an. Im Einzelnen nennt er neue Serviceinitiativen, die Überprüfung der Routen, weitere Restrukturierungsschritte und Aktivitäten, um die Performance zu steigern. Dies sei besonders im Hinblick auf die erwartete Hochsaison der Luftfracht im dritten Quartal für sein Unternehmen von entscheidender Bedeutung, betonte der Manager bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. (hs)