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Transaero und Utair fliegen gemeinsam

19.08.2013 10:06 Uhr
Transaero und Utair fliegen gemeinsam
In der Luftfracht ist Transaero bereits heute nach AirBridge Cargo und Aeroflot Russlands drittgrößte Gesellschaft
© Foto: Heiner Siegmund

Die Kooperation der beiden privaten Fluglinien verdrängt den früheren Monopolisten Aeroflot vom ersten Platz beim Passagiertransport.

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Moskau. Die beiden privaten russischen Fluglinien haben eine kommerzielle und strategische Kooperation begonnen. Diese ist zunächst auf den Moskauer Flughafen Wnukowo beschränkt, den beide Linien anfliegen, soll aber bereits in Kürze ausgeweitet werden. Als Folge dürften beide Gesellschaften den früheren Monopolisten Aeroflot beim Passagiertransport vom ersten Platz verdrängen. So beförderte Aeroflot im abgelaufenen Jahr 17,6 Millionen Reisende, während Transaero auf 10,2 Mio. und Partner Utair auf 9,4 Mio. Fluggäste kam.

Auslöser der rein kommerziellen Zusammenarbeit sind die unterschiedlichen Netzwerke beider Linien. So ist Transaero vor allem auf interkontinentalen Routen unterwegs, speziell auf touristischen Strecken, während Utair sich auf innerrussische Flüge und Dienste in die benachbarten GUS-Staaten konzentriert. Durch die Angleichung der Flugpläne in Wnukowo „können wir Transitreisenden ab jetzt nahtlose Verbindungen anbieten“, so Transaero-Chefin Olga Pleshakova zur VerkehrsRundschau. Zu diesem Zweck hat ihre Gesellschaft neun Boeing-Jets auf dem Airport stationiert, während Utair aus demselben Anlass dort einige Airbusse einsetzt.

Durch die Verbindung mit Utair stellt sich nach Aussage Pleshakowas auch der mögliche Beitritt zu einer der globalen Allianzen ganz neu. „Aufgrund unseres stark interkontinental ausgerichteten Netzwerks konnten wir bislang kaum attraktive innerrussische Verbindungsflüge anbieten“, entgegnete die Managerin auf Nachfrage der VerkehrsRundschau. Dies werde sich mit fortschreitender Zusammenarbeit zwischen ihrer Linie und UTAir ändern. Eine Präferenz für eines der möglichen drei Bündnisse nannte sie nicht. Da die konkurrierende Aeroflot aber bereits Mitglied von SkyTeam um Air France-KLM, Delta und China Southern ist und der sibirische Flieger S7 an die Oneworld-Gruppe um British Airways, American Airlines und Cathay Pacific angedockt hat, bleibt der Kombination aus Transaero und UTAir nach Ansicht von Luftfahrtexperten als realistische Option nur der Beitritt zur Star Alliance um Lufthansa, United und Singapore Airlines.

Beim Cargotransport ist Transaero bereits heute nach Airbridge Cargo und Aeroflot Russlands drittgrößte Gesellschaft. Dieser Rang dürfte gefestigt oder gar verbessert werden, da die Linie seit diesem Frühjahr zwei Frachter vom Typ Tupolew Tu-204-100-C auf innerrussischen Strecken sowie im Liniendienst nach London Stansted betreibt. „Mit den Flugzeugen wollen wir neue Strecken aufbauen und das Frachtgeschäft stärken“, sagte Frau Pleshakova gegenüber der VerkehrsRundschau. Dieses trägt aktuell rund drei Prozent zum Gesamtumsatz der Gesellschaft von 2,2 Milliarden Euro (2012) bei.

Partner Utair ist bei Luftfrachttransporten bereits stark involviert. Dank der weltgrößten Hubschrauberflotte fliegt das Unternehmen zumeist Spezialeinsätze innerhalb Sibirien, etwa Versorgungstransporte innerhalb der Großregion oder Zulieferungen von Bauteilen für die Energiewirtschaft.

Eine aus Mitgliedern beider Gesellschaften bestehende Expertengruppe soll jetzt Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Frachtbereich untersuchen. „Denkbar ist, dass Utair die Kapazität unserer Frachter mit nutzt“, so Managerin Pleshakova.

Die Anschaffung weiterer Frachtflugzeuge schloss sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. Zusammen mit ihrem Ehemann Alexander Pleshakov hält sie knapp 44 Prozent der Anteile an Transaero, während die übrigen Aktien sich auf leitende Mitarbeiter verteilen und an der Börse gehandelt werden. (hsg)

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