Brüssel. Das European Shippers Council (ESC) protestiert laut dem Londoner Loadstar gegen Pläne der Fluglinien Lufthansa, Emirates and Korean Air, Zuschläge auf Basis des Volumengewichts anstatt auf des Bruttogewichts von Luftfrachtsendungen zu berechnen. „Die Fluglinen suchen nach einem Weg, mehr Geld einzunehmen. Dabei wenden sie sich an den Kunden. Sie glauben, dass sie im Recht sind und falls Emirates und Lufthansa die Vorreiterrolle spielen, werden auch andere folgen“, sagte der Leiter des Bereichs Luftfracht beim ESC, Joost van Doesburg. Laut dem Loadstar behaupten die Fluglinien, dass die Maßnahme nicht zur Einnahmensteigerung, sondern zur Vereinfachung des Systems bestimmt ist. „Einige Versender werden davon profitieren, andere nicht. Von den guten Auswirkungen hört man aber nichts.” Lufthansa will ein auf dem Volumengewicht basierendes System zu Beginn des Winterflugplans einführen. Korean Air plant das Gleiche für alle Sendungen aus Europa ab September. Emirates wird das neue System auf Treibstoff- und Sicherheitszuschläge ebenfalls ab September anwenden. „Da die Fluglinien schon für illegale Preisabsprachen bestraft wurden, sind die Versender besorgt. Zuschläge sind (bisher nicht) verhandelbar“, sagte van Doesburg.
Das auf dem Volumengewicht basierende System ist bereits in vielen Regionen der Welt in Gebrauch – beispielsweise in Indien. Die Fluglinien denken, dass eine globale Ausweitung des Systems, den Prozess vereinfachen würde. Gemäß van Doesburg würde der neue Mechanismus die „Dreierabkommen“ verletzen, die viele Versender mit Spediteuren und Fluglinien haben. „Sie können sich auf Tarife, aber nicht auf Zuschläge einigen. Falls aber die Fluglinien die Zuschläge durch die Veränderung des Mechanismus erhöhen, verstößt dies gegen das Dreierabkommen.“ (rup)