Berlin. Der Präsident des Auto-Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann, tritt im Frühjahr ab. Im Interview mit der „ADAC Motorwelt“ erklärte er, dass er nach Ende seiner Amtszeit nicht weitermachen werde. „Ich höre vertragsgemäß im Frühjahr auf. Das ist bereits seit langem so verabredet“, bestätigte der 68-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Berlin. Der frühere Bundesverkehrsminister ist seit 2007 Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) und einer der wichtigsten Wirtschaftslobbyisten in Deutschland.
Der „ADAC Motorwelt“ sagte Wissmann, er werde seinen Vertrag bis Frühjahr 2018 „mit Freude und Engagement erfüllen. Dann ist es auch gut.“ Als Nachfolger Wissmanns wurde in Medienberichten zuletzt der ehemalige Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes gehandelt.
Schwierige Zeiten für die Autobranche
Wissmann sagte der „ADAC Motorwelt“, die Autoindustrie habe erkannt, „dass sie Fehler gemacht hat, (...) aber wir haben auch erkannt, dass die Gegner des Autos versuchen, die gesamte Branche in die Ecke zu drängen“. Der Abgasskandal hatte die Autoindustrie schwer belastet.Wissmann sagte zudem, von der Bundesregierung erwarte er weniger Verbote, sondern verlässliche Rahmenbedingungen für die Förderung der individuellen Mobilität.
Spekulationen über eine vorzeitige Ablösung von Wissmann gab es seit Monaten. Kurz vor der IAA waren Gerüchte um ein Ende der Ära Wissmann nach der Messe dementiert worden. Wissmann stand zuletzt vermehrt unter Beschuss, die Diesel- Affäre, die Kartellvorwürfe, drohende Fahrverbote und verfehlte CO2-Ziele schadeten der gesamten Automobilbranche und damit dem Verband und seinem Präsidenten. (dpa/jt)