Hannover. Wie lassen sich die CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr weiter reduzieren? Diese Frage stand im Zentrum einer von der Internationalen Straßentransport Union (IRU), der VerkehrsRundschau und dem Verband der Automobilindustrie (VDA) auf der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge in Hannover gemeinsamen organisierten Fachveranstaltung.
Die Diskussion ging auf die kürzlich von der Europäischen Kommission veröffentlichte Strategie zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen und des Kraftstoffverbrauchs schwerer Nutzfahrzeuge ein. Dabei wurden die bisher erzielten Erfolge bei der CO2-Einsparung im Straßengüterverkehr ebenso deutlich wie die Hürden und Herausforderungen, vor denen die Nutzfahrzeugindustrie bei ihren Bemühungen um weitere Fortschritte steht.
Regulatorischen Schwierigkeiten und hohe Investitionsaufwand
In der Diskussion wurden die regulatorischen Schwierigkeiten sowie der hohe Investitionsaufwand deutlich, der mit der Entwicklung verbrauchsärmerer Fahrzeuge verbunden ist. VDA-Geschäftsführer Kay Lindemann wies darauf hin, „dass der Kraftstoffverbrauch schwerer Lastkraftwagen seit den 1960er Jahren bereits um 60 Prozent reduziert werden konnte.” Er hob hervor, dass das Transportgewerbe ein starkes Interesse daran habe den Kraftstoffverbrauch weiter zu senken. Die Kraftstoffeffizienz sei daher ein wesentliches Kriterium für die Investitionsentscheidung.
„Die Fahrzeughersteller werden sich auch weiterhin um die Verbesserung der Energieeffizienz von LKW bemühen“, betonte Lindemann. Gleichzeitig machte er klar, dass es alleine mit technischen Innovationen nicht getan sei. „Alle Beteiligten müssen an einem Strang ziehen. Transportunternehmer, LKW-Fahrer und politische Entscheider müssen ebenfalls ihren Beitrag hierzu leisten“, so Lindemann.
Die Veröffentlichung der neuen Strategie der Europäischen Kommission zur Reduzierung der CO2-Emissionen wurde von den Teilnehmern insgesamt positiv bewertet, insbesondere die Harmonisierung der Verfahren zur Messung, Meldung und Überwachung des Kraftstoffverbrauches und der CO2-Emissionen bei neuen schweren LKW.
Michael Nielsen, Generaldelegierter der IRU bei der Europäischen Union forderte die europäischen Institutionen und Regierungen auf, die freiwilligen Initiativen im Transportgewerbe stärker anzuerkennen und diese als Ausgangsbasis für die Planung weiterer neuer Maßnahmen zu nutzen. (diwi)