Stuttgart. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat der Bundesregierung in der VW-Affäre Untätigkeit in der Vergangenheit vorgeworfen. „Die Bundesregierung hätte Hinweisen auf Manipulationen bei der Motorsteuerung längst nachgehen und genauer hinschauen müssen. Stattdessen wurden solche Hinweise als böswillige Unterstellungen abgetan”, kritisierte Hermann im Gespräch mit der „Welt” (Online am Sonntag). Sein Bundesland habe sich frühzeitig gefragt, „warum im Ballungsraum Stuttgart die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden jenseits aller Grenzwerte liegt, obwohl die Autos doch angeblich immer besser werden.”
Spätestens im Sommer hätte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) handeln müssen. Damals hätten die Bundestagsgrünen die Regierung auf die Möglichkeit zur Motorsteuerung bei Abgastests hingewiesen. Stattdessen habe sich Dobrindt darauf verlassen, „dass in den ohnehin miserablen Tests nicht auch noch betrogen wird”. Baden-Württemberg wolle gemeinsam mit Prüfinstituten nun Abgas-Tests im Land verbessern. (dpa)