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Studie: Fluglärm macht Herzpatienten kränker

25.08.2014 14:56 Uhr
Studie: Fluglärm macht Herzpatienten kränker
Fluglärm geht nicht nur auf die Ohren, er kann auch Herzprobleme verursachen
© Foto: picture alliance / Arco Images GmbH

Laut der Erhebung nimmt die Fähigkeit der Arterien, sich zu erweitern, durch Lärm ab. Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle könnten die Folge sein.

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Mainz. Nächtlicher Lärm von Flugzeugen kann laut einer Studie schlimme Folgen für Herzpatienten haben: Schon in einer ersten Untersuchung 2013 hatten die Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz nachgewiesen, dass Fluglärm die Gefäße schädigt und damit zu einem höheren Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle führt. Dieser Effekt sei bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung oder einem Risiko hierfür noch deutlich ausgeprägter, erklärte der Mediziner Frank Schmidt, der die Studie durchgeführt hatte. Die Ergebnisse wurden am Freitag in Mainz präsentiert.

Untersucht wurden 60 Patienten, die sich freiwillig als Probanden gemeldet hatten. Sie bekamen Geräte mit nach Hause, die sie in manchen Nächten mit Fluglärm beschallten und in anderen nicht. Simuliert wurden bei einer Versuchsnacht insgesamt 60 Nachtflüge mit einem mittleren Schallpegel von 46 Dezibel, das entspricht dem Geräuschniveau bei niedriger Zimmerlautstärke.

Eigentlich hatten die Mediziner 100 Patienten für die Studie vorgesehen. Doch schon nach der Beschallung von 60 Probanden seien die Ergebnisse so eindeutig gewesen, dass eine Fortsetzung fragwürdig gewesen wäre, sagte Schmidt. Bemerkenswert sei, dass der Lärm die Gefäße schädige, obwohl die Patienten ihre Herzkreislaufmedikamente einnahmen, erklärte der Mediziner. Der Ärger, den die Patienten aufgrund des Lärms empfanden, und ihre Einstellung zu Fluglärm beeinflussten die Ergebnisse nicht.

„Die eindrücklichen Ergebnisse sind insbesondere vor dem Hintergrund der Erteilung der Baugenehmigung für Terminal 3 bedeutsam”, sagte die Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Babette Simon, in Bezug auf den Frankfurter Flughafen. Sie forderte eine deutliche Entlastung des Geländes der Universitätsmedizin und der umliegenden Kliniken vom Fluglärm und die Errichtung eines runden Tisches. Alle Optionen des aktiven Schallschutzes müssten zum Einsatz kommen.

Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, plädierte angesichts der Studienergebnisse für eine sachliche Debatte über Fluglärmschutz: „Wir sehen mit Sorge, dass heute mit einer neuen Fluglärm-Studie weitere Ängste in der Bevölkerung geschürt werden.” (dpa)

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