Hamburg. Wie die "Bild"-Zeitung meldete und eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa am Donnerstag bestätigte, wird Hamburgs Wirtschafts- und Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) spätestens zum Ende des Jahres zurücktreten.
Der 70-Jährige wolle aufhören, um sich um seine erkrankte Frau kümmern. Offiziell soll der Rücktritt heute Vormittag bei einer Pressekonferenz im Rathaus bekanntgegeben werden.
Der „Bild“-Zeitung sagte Horch, es sei eine unglaublich schwierige Entscheidung gewesen. Aber der Spagat zwischen dem Amt und der schwierigen privaten Situation lasse ihm keine Wahl. Horch habe dem Bürgermeister aber zugesagt, so lange im Amt zu bleiben, bis eine Nachfolgelösung gefunden sei. Zunächst war nichts über einen möglichen Nachfolger bekannt.
Für Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und dessen rot-grüne Koalition ist es fünf Monate nach Amtsantritt ein schwerer Schlag.
Horch war bereits unter Tschentschers Vorgänger Olaf Scholz Wirtschaftssenator. Mit Scholz hatte Horch immer ein sehr vertrauensvolles Verhältnis. In der Wirtschaft war der Senator, der von 2008 bis 2011 Chef der Handelskammer war, hoch angesehen. In seiner Amtszeit hatte der Senator vehement den jahrelangen Kampf um die Elbvertiefung vorangetrieben. Aber auch neuen Technologien und der Digitalisierung war der 70-Jährige sehr zugewandt. So holte er für 2021 den internationalen Weltkongress für Mobilität und Logistik nach Hamburg.
Kritik musste der passionierte Segler zuletzt für seine Hafenpolitik einstecken. CDU, Linke und FDP forderten einen neuen Hafenentwicklungsplan, weil Hamburg gegenüber Rotterdam und Antwerpen an Umsatz verloren habe. (dpa)