Berlin. Die Vorfeld-Beschäftigten am Frankfurter Flughafen setzten heute ihren Streik den zweiten Tag in Folge fort. Vorfeldlotsen, Verkehrsdisponenten und Flugzeug-Einweiser legten ab 8.00 Uhr ihre Arbeit für weitere 14 Stunden nieder. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GDF) hat angekündigt den Streik auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens in der nächsten Woche zu verschärfen, wenn der Betreiber Fraport nicht einlenkt.
„Das Maß aller Dinge ist voll. Das rücksichtslose Machtspiel von 200 Beschäftigten und der GDF schädigt den Luftverkehr und die Gesamtwirtschaft in unserem Land", kritisierte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV in Berlin. Der Verband sieht in dem Versuch einer Minderheit, ihre Partikularinteressen auf Kosten der Gesamtbelegschaft und der Allgemeinheit durchzusetzen, ein Zeichen für die Berliner Politik. "Hier werden Belegschaften entsolidarisiert, der Betriebsfrieden gefährdet und das Gemeinwohl beeinträchtigt. Die Politik muss einem solchen Treiben einen klaren Riegel vorschieben", forderte Beisel.
Kritik äußerte auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). „Dieser Streik der Gewerkschaft der Flugsicherung schadet der gesamten Volkswirtschaft, ist unverhältnismäßig und unverantwortlich. Es ist inakzeptabel, wenn kleine Gruppen in Schlüsselfunktionen kritische Infrastrukturen lahmlegen, um ihre Einzelinteressen durchzukämpfen“, sagte Dieter Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.
„Wir werden nicht zurückstecken“, erklärte dagegen GDF-Tarifvorstand Markus Siebers am Freitagmorgen. Man werde bei einem Stillstand der Gespräche „definitiv“ wieder streiken und erneut 24 Stunden vorher warnen. (sb/dpa)