München. Industrie und Handel in Deutschland haben sich zu wenig für den Einsatz des Lang-LKW eingesetzt. Diese Kritik kommt aus den eigenen Reihen. Andreas Tonke, Leiter Verkehrswesen bei Bosch-Siemens-Hausgeräte (BSH), bemängelte das Engagement der verladenden Wirtschaft. Auf die Frage, ob Industrie und Handel angesichts der Stimmung, die die Gegner des Lang-LKW gemacht haben, geschlafen hätten, sagte Tonke der VerkehrsRundschau: „Den Vorwurf muss man sich gefallen lassen.“ Es hätten Veranstaltungen in Brüssel gegeben, wo BSH als einziger Verlader aus Europa dabei war und wo die Interessensverbände der Gegner in geballter Kraft aufgetreten seien.
Tonke forderte, dass Industrie und Handel unbedingt mehr Initiative für den Lang-LKW zeigen sollten: „Man kann den Lang-LKW dauerhaft nur etablieren, wenn man seinen Nutzen herausstellt – nicht den für die Unternehmen, sondern den volkswirtschaftlichen Vorteil. Dies kann man als einzelnes Unternehmen nicht machen, hier muss ein Verband agieren, der eine gesamte Branche vertritt.“
Fehlende Genehmigung in BaWü bereitet Probleme
Die Spedition Schwarz setzt seit Anfang März zwei Lang-LKW für BSH ein. Laut Tonke gab es damit bislang keine Probleme. Allerdings bereitet die fehlende Genehmigung in Baden-Württemberg Schwierigkeiten. Deshalb kann die Spedition Schwarz die Einheiten erst auf einer Autobahn-Raststätte auf bayerischen Gebiet zu einem Lang-LKW zusammenführen.
Erstmals hat sich mit Andreas Tonke ein Verlader, der einen Lang-LKW für den Transport seiner Produkte einsetzt, in der Öffentlichkeit geäußert. Welche Vorteile sich BSH vom Lang-LKW verspricht, wie BSH mit der Entlohnung des Dienstleisters umgeht und warum BSH derzeit nicht mehr Lang-LKW einsetzen will, können Sie im kompletten Interview mit Andreas Tonke lesen (nur für Online- und Premiumabonnenten). (cd)