Wird der Lkw künftig ein Nebenprodukt?

VW macht mit der offenen Telematik-Plattform Rio das"große Fass" auf. Wie grenzen sich RIO und FleetBoard voneinander ab? Bei Mercedes-Benz Trucks haben wir früh die Notwendigkeit und den Nutzen von Telematik erkannt und 2000 FleetBoard gegründet. Seitdem setzt FleetBoard die Standards. Derzeit befindet sich die Branche in einem beschleunigten, digitalen Wandel. Die weitere Vernetzung der Lkw und die Nutzung von Echtzeit-Daten wird die Logistikwelt massiv verändern. Für unsere Kunden wird dies zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Mit dem bewusst offen konzipierten FleetBoard Store für Apps gehen wir einen wichtigen Schritt, um diesen Wandel mitzugestalten. Dritte können nützliche Apps für alle am Transport Beteiligten zur Verfügung stellen. Damit bleibt FleetBoard der Treiber der Konnektivität bei Mercedes-Benz Lkw. Es gibt schon offene Telematik-Plattformen, die sich nicht durchsetzen. Warum glauben Sie, dass das bei Ihnen besser wird? Wir sind überzeugt, dass in unserer zunehmend digitalisierten Wirtschaft geschlossene IT-Systeme nicht mehr Erfolg versprechend sind. Die Zukunft liegt in offenen Plattformen wie in unserem FleetBoard Store für Apps. Damit weiten wir unser Geschäftsmodell aus und schaffen Möglichkeiten für ganz neue Produkte und Services. Welchen Nutzen generiert man daraus? Konnektivität wird auch uns als Hersteller unzählige Möglichkeiten bieten, um Produkte und Leistungen spezifischer zuzuschneiden. Branchenpartner und auch App-Entwickler können nützliche Apps beisteuern, um den Straßengüterverkehr effizienter zu machen und die Wirtschaftlichkeit der Transporteure zu erhöhen. Wir werden aber auch selbst Apps entwickeln. Und sollte ein Kunde eine ganz spezielle Lösung für seine Anwendung benötigen, dann ist auch das kein Problem. Denn der FleetBoard Store steht auch Transportunternehmern offen, sie können eigene Apps entwickeln und direkt in die Fahrerhäuser ihrer Lkw bringen. Wird der Lkw künftig ein Nebenprodukt? Kern unserer Aktivitäten ist und bleibt der Lkw. Durch ergänzende Dienstleistungen und Angebote machen wir unsere Lkw noch attraktiver für unsere Kunden und können ihnen essenziellen Mehrwert für ihren Anwendungsfall bieten. Das bedeutet, dass wir aktiv die Vernetzung des Trucks in einer integrierten, nahtlosen Logistik vorantreiben - etwa durch Mercedes-Benz Uptime oder den FleetBoard Store. Mit dem Active Brake Assist 4 und dem neuen Abbiege-Assistent forcieren wir das Thema Sicherheit. Und wir arbeiten an Antriebskonzepten der Zukunft, die Anfang des nächsten Jahrzehnts als Serienfahrzeuge denkbar wären. Wie oft sprechen Sie mit den Kunden und was sind deren dringendste Bedürfnisse? Für mich ist es natürlich wichtig, zu wissen, wo den Kunden der Schuh drückt. Selbstverständlich bin ich mehrmals täglich im Kontakt. Ich bin auch viel draußen bei den Unternehmen und spreche mit Spediteuren und Fahrern. Fahrermangel ist natürlich ein großes Thema, aber auch Effizienz, Sicherheit und die hohe Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Wie realistisch ist der Wunsch zur Nachrüstung alter Lkw mit Assistenzsystemen? Wir halten eine Nachrüstung älterer Lkw technisch und wirtschaftlich für nicht sinnvoll. Sensorik- und Notbremsabstimmungen können nicht ohne Weiteres auf ältere Modelle angewendet werden. Das gilt eigentlich generell für alle Fahrerassistenzsysteme. Ein echtes Daimler-Gewächs Till Oberwörder, geboren am 1. Februar 1971, ist Leiter Marketing, Vertrieb und Services Mercedes-Benz Lkw. Der studierte Betriebswirt startete 1998 seinen beruflichen Werdegang in der damaligen DaimlerChrysler AG. Nach diversen Leitungsfunktionen im In- und Ausland unter anderem im Sales Controlling, als Senior Manager in der Vertriebssteuerung und des Marktmanagements, übernahm er am 1. Juli 2015 seine aktuelle Funktion. gg

Elektromobilität: Hamburg will Ladepunkte auf 10.000 erhöhen

Bürokratieentlastung: Bundesrat stimmt neuer Verordnung zu

Automobilzulieferer: Bosch will weitere Stellen streichen

A7 wird zeitweise gesperrt

Schwerpunktkontrollen: Viele Verstöße von Lkw und Bussen

Alle Schlagzeilen

Wird der Lkw künftig ein Nebenprodukt?

HASHTAG

#Telematik-Systeme Lkw

Mit mehr Daten mehr Geld machen

Here wird Partner von Rio

Polen: Spediteure werden zu GPS-System verpflichtet

MEISTGELESEN

Emons Spedition siedelt sich am c-Port an

Duvenbeck übernimmt Sander Logistics

Änderung durch EU-Mobilitätspaket: Mitführungspflicht verdoppelt sich

STELLENANGEBOTE

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Area HR Business Partner

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

WEITERLESEN

NEWSLETTER