Interview: Wiederholung der Zahlen aus dem Vorjahr wäre ein Erfolg

Wie ist das Jahr 2019 angelaufen? Bislang liegen nur die Januar- und Februar-Zahlen vor, weshalb man die Zahlen nicht überbewerten sollte, zumal auch Sonderfaktoren eine Rolle spielten. Aber wir haben Rückgänge zu verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr, auch im Kombinierten Verkehr. Für das gesamte Jahr hoffe ich, dass wir die Verluste aufholen können. Optimistisch stimmt mich, dass wir im März zwei neue KV-Relationen dazubekommen haben und wir daher hoffentlich im März schon wieder einen Aufwärtstrend verzeichnen können. Werden Sie die 4,1 Millionen TEU aus dem Jahr 2018 wieder erreichen? Wenn uns das gelingen würde, wäre das großartig. Das erste Halbjahr 2018 verlief richtig gut, das zweite Halbjahr war schlechter. Aber in Summe war es ein gutes Jahr. Diese Zahlen 2019 zu erreichen, würde uns sehr zufriedenstellen. Duisport ist einer der Hauptumschlagpunkte für die Seidenstraße in Europa. 2017 hatte Duisport 25 Züge wöchentlich, jetzt sind es 35. Wie viele sollen es 2019 werden? Da müssen wir vorsichtig sein. Es gibt jetzt eine Art Konsolidierungsphase. Das Subventionsprogramm der chinesischen Regierung läuft 2020 aus. Jetzt sind wir ein Jahr davor. Da gibt es dann viele Überlegungen: Wird es die Anzahl an Zügen noch geben? Schafft man neue Konsolidierungspunkte? Wenn die Subventionen wegfallen: Ist der Boom um die China-Züge dann vorbei? Nein, die Subventionen werden nicht vollkommen gestrichen. Die meisten Beobachter rechnen damit, dass das Subventionsvolumen verringert wird. Aber das Produkt ist ja auch noch sehr jung. Da kann es gar nicht sein, dass man die Züge nicht noch effizienter abwickeln kann, sodass sich auch Geld sparen lässt. Ein Problem ist die Auslastung: Von Europa nach China werden nicht so viele Güter transportiert. Steigt denn jetzt zumindest die Nachfrage nach China? Ja. Aber damit die Waren auf die Züge gehen, ist es notwendig, dass die Laufzeiten verringert und stabiler gestaltet werden. Es kommt uns entgegen, dass sich im Schiffsverkehr mit dem Slow Steaming und dem Trend zu größeren Schiffen die Laufzeiten verlängern auf mittlerweile fast 50 Tage. Das sind natürlich Argumente für den Bahnverkehr.

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