Brüssel. Die Zahl der Straßenverkehrstoten in der EU ist im zweiten Jahr nacheinander deutlich gesunken. 2013 nahm die Zahl der Todesopfer um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Das gab die EU-Kommission gestern in Brüssel bekannt. 2012 war die Zahl bereits um neun Prozent gesunken.
Bezogen auf eine Million Einwohner verloren 2013 im EU-Durchschnittlich 52 Menschen ihr Leben im Straßenverkehr. Die Länderstatistik mit den wenigsten Todesopfern führt Schweden an. Pro eine Million Einwohner starben dort 28 Menschen (minus sieben Prozent). Auf Platz zwei folgt Großbritannien (29 Tote, minus 1%), gefolgt von Dänemark (32 Tote, plus 8%), Spanien (37 Tote, minus 10%) und Deutschland (41 Tote, minus 7%).
Die meisten Todesopfer im Straßenverkehr gab es 2013 statistisch gesehen in Rumänien mit 92 Toten pro eine Million Einwohner (minus 9%), Polen (minus 6%) und Luxemburg (plus 32%) mit jeweils 87 Toten sowie Kroatien (minus 6%) und Lettland (plus 1%) mit jeweils 86 Toten.
Eine detaillierte Auflistung, wie oft LKW 2013 in Unfälle mit tödlichen Folgen verwickelt waren, sei aufgrund der vorläufigen Daten aus den EU-Mitgliedsstaaten noch nicht möglich, gab die EU-Kommission gestern auf VR-Nachfrage an. Man gehe aber davon aus, dass sich keine großen Veränderungen gegenüber den Vorjahren ergeben habe, weil die Entwicklung über Jahre hinweg stabil geblieben ist. 2012 waren LKW in 15 Prozent aller tödlichen Straßenverkehrsunfälle in der EU verwickelt.
Für Fußgänger und Fahrradfahrer gab die EU-Kommission bereits Entwicklungen an. Entgegen dem allgemein rückläufigen Trend ist die Zahl der getöteten Fußgänger in 2013 nur leicht - und damit unbefriedigend schnell - gesunken. Die Zahl der Todesopfer unter den Fahrradfahren sei laut Kommission sogar leicht gestiegen.
„Ich freue mich, dass die EU nun wieder auf einem guten Weg ist, ihr Ziel im Bereich der Straßenverkehrssicherheit für 2020 zu erreichen”, kommentierte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas das Ergebnis für 2013. „Allerdings sterben auf den Straßen in Europa noch immer täglich 70 Menschen. Daher haben wir keinen Anlass, uns zurückzulehnen. Vielmehr müssen wir unsere gemeinsamen Bemühungen auf allen Ebenen fortsetzen, um die Straßenverkehrssicherheit in Europa weiter zu verbessern.”
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Toten im Straßenverkehr zwischen 2010 und 2020 zu halbieren. 2015 soll zusätzlich ein strategisches Ziel für die Verringerung der Zahl schwerer Verletzungen im Straßenverkehr verabschiedet werden. (kw)