Wien. Auf dem österreichischen Streckenabschnitt der Donau lässt das Güteraufkommen spürbar nach. 2011 wurden annähernd zehn Millionen Tonnen transportiert, um zehn Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die erbrachte Transportleistung ging um 16 Prozent auf neun Milliarden Tonnenkilometer zurück.
Eine der Ursachen für den Rückgang war der außergewöhnlich niedrige Wasserstand gegen Ende des Vorjahres und die damit weitgehende Unschiffbarkeit des Wasserweges. Derzeit sind die Güterbargen auf der Donau im Durchschnitt gerade mal zu 60 Prozent beladen, das Ziel ist, auf 80 Prozent zu kommen. Das setzt voraus, dass die Donau in Schuss gehalten wird und infrastrukturelle Anpassungen gemacht werden, betont Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer der Wasserstraßengesellschaft Via Donau gegenüber der VerkehrsRundschau.
Verkehrsministerin Doris Bures träumt davon, in den nächsten zehn Jahren 25 Millionen Tonnen auf das Binnenschiff zu bringen. Die Realität sieht allerdings anders aus. Dieses Ziel wird sich vielleicht in 15 bis 20 Jahren erreichen lassen, schätzt Hasenbichler. Faktum ist, dass die verladende Wirtschaft, allen voran die Spediteure, bei der Gestaltung der Supply Chain viel zu wenig an die Donau denken. Die Schifffahrtsunternehmen fordern eine zuverlässige Fahrwassertiefe von 2,70 Metern an 300 Tagen im Jahr. In Bad Deutsch-Altenburg an der Donau wird gerade das erste Projekt für den Donausbau östlich von Wien bis zur slowakischen Grenze begonnen. (mf)