Berlin. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) aufgerufen, an diesem Donnerstag ihre Arbeit niederzulegen. Damit drohen Behinderungen des Schiffsverkehrs im gesamten Bundesgebiet. Mit den Arbeitsniederlegungen werden Tarifverhandlungen zum Schutz der WSV-Beschäftigten und ihrer Arbeitsbedingungen gefordert. „Die Beschäftigten wollen verbindliche Regelungen in Form eines Tarifvertrags. Deswegen wird jetzt gestreikt“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp.
Im Rahmen der Arbeitsniederlegungen am Donnerstag sollen auf allen großen Wasserstraßen die Schleusen bestreikt werden. Die auf Schiffsladungen wartenden Betriebe können an diesem Tag gegebenenfalls nicht beliefert werden.
Hintergrund der Warnstreiks sind die Pläne des Bundesverkehrsministeriums, im Rahmen des Umbaus der WSV die Behörde in der bestehenden Form zu zerschlagen und dabei von derzeit 12.000 Arbeitsplätzen mindestens jede fünfte Stelle abzubauen. Durch die geplante Umstrukturierung würden nicht nur Arbeitsplätze gefährdet und Standorte geschlossen, sondern die gesamte Infrastruktur der Wasserwege in eine unsichere rechtliche Lage gebracht.
Dagegen fordert Verdi von der Bundesregierung im Rahmen von Tarifverhandlungen den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen und die Beteiligung der Beschäftigten an der Entwicklung ihrer beruflichen Zukunft. Außerdem verlangt die Gewerkschaft Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung wie Qualifizierung und individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen, eine umfassende Einkommenssicherung für betroffene Beschäftigte sowie Ausbildungsperspektiven für die Jugend. (bw)