München. Angela Merkel oder Martin Schulz: Wer wird der neue Bundeskanzler nach der Bundestagswahl am 24. September 2017? Während bundesweit noch längst nicht entschieden ist, wer das Rennen macht, gibt es keine Zweifel, wen sich die Logistiker wünschen: Merkel soll es für eine weitere Amtszeit richten.
Das ist das Ergebnis des Politik-Barometers, einer Exklusivumfrage der Verkehrs-Rundschau. Zum zweiten Mal nach 2013 hat die VR im Rahmen der VR-Index-Befragung Logistikdienstleister und Verlader von dem Meinungsforschungs-Institut Kleffmann zu ihren politischen Einschätzungen und den für den Bundestag kandidierenden Parteien befragt.
56,6 Prozent würden die CDU/CSU wählen
Auf die klassische Sonntagsfrage („Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?“) antwortet die Mehrheit der 134 Befragten: die CDU/CSU. 56,6 Prozent würde die Union demnach bekommen.
Aber auch die FDP ist wieder da: Ihr gelingt es, sich mit 17,2 Prozent vor der SPD (14,1 Prozent) auf Platz zwei zu hieven. Ebenfalls in den Bundestag würde es die Alternative für Deutschland (AfD) schaffen, die aber in der Logistikbranche (6,1 Prozent) nicht ganz so viel Zustimmung findet wie in der Gesamtbevölkerung (9,0 Prozent laut aktueller Umfrage von Forsa). Keine Rolle bei den Unternehmern und Führungskräften in der Logistik und bei den Spediteuren spielen erwartungsgemäß Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke mit jeweils 2,0 Prozent.
Trotz vieler Stimmen für die CDU/CSU: Es ist eine Merkel-Müdigkeit festzustellen
Interessant ist der Rückblick zu den Ergebnissen des VR-Politik-Barometers aus dem Jahr 2013. Da lässt sich eine gewisse Merkel-Müdigkeit feststellen. Denn vor vier Jahren bekundeten mit 72,0 Prozent noch deutlich mehr Logistiker die Absicht, CDU/CSU wählen zu wollen – satte 15,4 Prozent mehr als in diesem Jahr.
Die FDP ist wieder da und verdoppelt ihren Stimmenanteil
Von diesen Verlusten haben vor allem zwei Parteien profitiert. Zum einen die FDP, die ja ebenfalls als klassische Unternehmerpartei gilt. Vor vier Jahren holten die Liberalen nur 7,6 Prozent. Jetzt gelingt mit Christian Lindner an der Spitze die Verdoppelung des Stimmenanteils. Aber auch der SPD mit Martin Schulz ist es gelungen, ihr Umfrageergebnis zu verbessern. Vor vier Jahren mussten sich die Sozialdemokraten mit gerade einmal 9,3 Prozent begnügen. 2017 kommt die Partei auf immerhin 14,1 Prozent.
Im Politik-Barometer der VerkehrsRundschau sind weitere Einschätzungen abgefragt worden. So wurden die Teilnehmer der Umfrage gefragt, wie sie die Arbeit des Bundesverkehrsministers bewerten. Die Benotung für Alexander Dobrindt (CSU) fällt insgesamt wenig schmeichelhaft aus: Er erhält als Durchschnittsnote eine 3,6. Vielleicht ist es für ihn ein kleiner Trost, dass vor vier Jahren sein Vorgänger im Amt und CSU-Kollege Peter Ramsauer nicht wirklich besser beurteilt wurde (3,5).
Weitere Ergebnisse der Befragung unter anderem nach den wichtigsten Baustellen in der Verkehrspolitik, mit der sich eine künftige Regierung befassen sollte und eine Einschätzung der verkehrspolitischen Kompetenz der Parteien lesen Sie in der VerkehrsRundschau 18/2017 vom 5. Mai oder Abonnenten der VR im E-Paper.
Über die Ergebnisse und die Wünsche der Dienstleister und Verlader an die Verkehrspolitik diskutieren Unternehmer und Politiker auf einer Veranstaltung der VerkehrsRundschau auf der Messe Transport Logistic in München am 9. Mai um 15:30 Uhr. (cd)