München. Die Frachtraten im Straßengüterverkehr sind wieder gestiegen. Für Lkw-Transporte musste im vierten Quartal 2015 0,85 Prozent mehr bezahlt werden als im Vorquartal. Damit wurde ein neues Allzeithoch erreicht. Das geht aus den neuesten Zahlen des VerkehrsRundschau-Index hervor, der vor der Unternehmensberatung BearingPoint unterstützt wird.
Veränderung bei der Lkw-Maut treiben die Kosten nach oben
Doch muss man den Zuwachs vor dem Hintergrund sehen, dass es in diesem Jahr starke Veränderungen bei der Lkw-Maut gegeben hat. So müssen beispielsweise seit dem 1. Oktober auch 7,5 Tonnen-Lkw eine Maut zahlen. Davor lag die Mautgrenze bei 12 Tonnen. Die Folge: Der Preis für den Transport von Paletten, die ja auch mit leichten Lkw transportiert werden, ist um 1,41 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen – stärker als in den beiden anderen Güterkategorien Teilladung und Komplettladung und stärker als in den anderen Quartalen des Jahres.
Die VerkehrsRundschau hatte in einer Umfrage ermittelt, dass infolge der Mautausweitung und der neuen Achsklasseneinteilung bei der Maut die Preise um bis zu drei Prozent steigen (siehe VR 38/2015). Fasst man den Zuwachs des VR-Index seit dem 1. Juli zusammen, steht ein Plus von 1,46 Prozent zu Buche. Somit dürfte es nicht jeder Spedition gelungen sein, die Kosten der Mauterhöhung aufzufangen.
Immerhin sind die Transportpreise 2015 bereits im dritten Quartal hintereinander gestiegen. Nach einem kräftigen Einbruch im ersten Quartal (- 0,7 Prozent), einem Mini-Plus im zweiten Quartal (+ 0,03 Prozent) und einem Zuwachs in Höhe von 0,61 Prozent im dritten Quartal steht auf das Jahr bezogen eine Preissteigerung in Höhe von 0,5 Prozent zu Buche.
Ausblick auf 2016: Frachtrate steigen etwas unter einem Prozent
Die Unternehmen sind auch zur Entwicklung im ersten Quartal 2016 und im gesamten Jahr 2016 bei den Mengen und Frachtraten befragt worden. Auf das Gesamtjahr rechnen die Logistikdienstleister mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent und die Verlader mit einer Verteuerung von 0,9 Prozent. Das würde dann das Plus aus dem laufenden Jahr übertreffen, wobei die Befragungen der letzten Jahre gezeigt haben, dass die Preisprognosen immer etwas höher ausfallen als die tatsächliche Entwicklung.
An der jetzigen Befragung der VerkehrsRundschau haben 169 Unternehmen teilgenommen, darunter etwas mehr Logistikdienstleister als Verlader.
Einen ausführlichen Bericht über die Entwicklung der Preise im Straßengüterverkehr im vierten Quartal 2015 mit einer detaillierten Interpretation sowie einen Ausblick der Preis- und Mengenentwicklung finden Abonnenten der VerkehrsRundschau im E-Paper der VerkehrsRundschau (unter www.verkehrsrundschau.de/epaper) oder in der Printausgabe vom 11. Dezember 2015.
Gewinnspiel mit attraktiven Preisen
Der VerkehrsRundschau-Index feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Anlass genug für die VR, die Teilnehmer an dem Index zu belohnen. Unter allen Verladern und Logistikteilnehmern, die beim VR-Index mitmachen, verlosen wir 10 x 1 Übernachtung für zwei Personen im Hotel ihrer Wahl. Anmeldung jetzt und genauere Infos unter www.verkehrsrundschau.de/index. (cd)