Rotterdam. Der RoRo-Verkehr im Hafen Rotterdam floriert. In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 ist der Transport von beladenen Lkw per Schiff um 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Schon im Vorjahr hatte es einen Anstieg um 8 Prozent gegeben. Das teilte der Hafenbetreiber in seinem Newsletter mit. Der Hafen Rotterdam fokussiert sich bei den RoRo-Verkehren stark auf das Vereinigte Königreich.
Ein Grund für das gute Geschäft sind die Probleme im Hafen von Calais. Laut dem Hafen Rotterdam gibt es einige Verlader und Spediteure, die ihre Routen nach Großbritannien gezielt über den niederländischen Hafen planen und die kürzere Route über den Hafen von Calais meiden. Im Sommer gab es dort häufig Verzögerungen, weil die Mitarbeiter von MyFerryLink gestreikt haben. Außerdem haben die Transportunternehmen dort mit Flüchtlingen zu kämpfen, die immer wieder versuchen an Bord von Lkw nach Großbritannien zu gelangen. Das führte in der Vergangenheit zu Verzögerungen und Staus durch langwierige Kontrollen im Hafen. Steven Jan van Hengel von der Rotterdamer Hafengesellschaft glaubt, dass diese Kunden den Hafen auch dauerhaft für sich entdeckt haben.
Zu Gute kommt dem Hafen Rotterdam außerdem die gute Wirtschaftslage in Großbritannien und der Kurs des englischen Pfunds, von dem Exporteure vom europäischen Festland profitieren, wenn sie Waren nach England versenden. (ks)