Zwischenbericht Lang-Lkw: Von Monster keine Spur

Zur Halbzeit des Feldversuchs, der noch bis Ende 2016 laufen soll, erhält der Lang-LKW ein ziemlich gutes Zwischenzeugnis. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast), die den Testlauf wissenschaftlich begleitet, kommt in ihrem Zwischenbericht (siehe Seite 16) zu dem Ergebnis, dass sich "wirklich gravierende Probleme im Feldversuch unter den gegebenen Rahmenbedingungen bislang nicht gezeigt haben." Mögliche Risiken sind nach Einschätzung der Bast-Experten und beauftragten Institute "beherrschbar". Die gute Nachricht - die nach den positiven Rückmeldungen der beteiligten Unternehmen auch zu erwarten war - kam als wichtiges Signal pro Lang-LKW gerade noch rechtzeitig zur IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Schon die halbherzige Kritik aus dem Lager der ausgemachten Lang-LKW-Gegner lässt darauf schließen, dass mit den Langen wirklich alles nach Plan läuft. Der Geschäftsführer des Lobbyverbands Allianz pro Schiene verweist darauf, das sich immerhin schon "mehrere Unfälle" mit Lang-LKW ereignet hätten. Dass er unnötig mit den Sorgen der Bevölkerung spielt, zeigt ein Blick in den mehr als 100 Seiten starken Zwischenbericht. Dort ist von fünf "leichten Unfällen" die Rede, bei denen es maximal zu Blechschäden kam. Ein abschließendes Urteil zur Unfallträchtigkeit langer LKW traut sich die Bast aber erst nach Ablauf des Feldversuchs zu - nicht zuletzt deshalb, weil der Lang-LKW eine so seltene Spezies auf den Straßen ist. Gerade einmal 80 Fahrzeuge sind unterwegs und das auch nur auf einem als Positivnetz freigegebenen Flickenteppich. Gemessen an dem von der Bast geschätzten Marktpotenzial von 4000 bis 10.000 Lang-LKW ist das eine geradezu homöopathische Dosis. Und so bleibt das größte Problem beim Feldversuch die Frage, ob er diesen Namen tatsächlich verdient.

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