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Volksbanken wollen Postdienstleister werden

22.02.2010 13:38 Uhr
Volksbanken wollen Postdienstleister werden
Briefe und Pakte können vielleicht bald in Banken abgeholt werden

Volks- und Raiffeisenbanken wollen Postdienste anbieten, um mehr Kunden in die Bankfilialen zu bekommen

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Frankfurt/Main. Volks- und Raiffeisenbanken wollen als Annahmestelle für Briefe und Pakete vor allem auf dem Land neue Kunden gewinnen. Nach ersten Tests in Niedersachsen und Sachsen sollen Postdienste in Bankfilialen ab April bundesweit ausgebaut werden. Zehn Häuser hätten bereits angekündigt, das Postmodell umzusetzen, teilte der für 13 Bundesländer zuständige Genossenschaftsverband am Montag in Frankfurt mit. Grundsätzliches Interesse signalisierten demnach bundesweit 240 Institute. "Wir wollen vor allem an Orten, wo die gelbe Post nicht mehr vorhanden ist, da sein", erläuterte Verbandspräsident Michael Bockelmann. Das Verteilen der Post werde ein Dienstleister übernehmen, das könne beispielsweise die Deutsche Post sein. Die Deutsche Post AG hatte angekündigt, sämtliche noch mit eigenem Personal betriebene Filialen bis Ende 2011 zu schließen. Die Voraussetzungen für Postdienste in Bankfilialen sind nach Angaben des Verbandes mit der Gründung der GenoPost eG Ende 2009 geschaffen worden. Getestet wurde das Modell von der Volksbank Hannover sowie der Volksbank Raiffeisenbank Meißen Großenhain. Mitmachen wollen künftig auch drei Institute in Rheinland-Pfalz, je zwei in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie eines in Thüringen. Um welche Banken es sich handelt, wollte der Verband nicht mitteilen. "Wir wollen mehr Kunden in die Filialen reinbekommen", sagte Bockelmann. Denkbar sei, weitere Dienstleistungen anzubieten wie Kopiermöglichkeiten und das Aufladen von Handyguthaben. Im vergangenen Jahr legten die 324 (Vorjahr: 338) Volks- und Raiffeisenbanken im Verbandsgebiet zu: Die Kundengelder erhöhten sich zum Vorjahr um 2,7 Prozent auf 131,3 Milliarden Euro. Bei den Krediten gab es einen Zuwachs von 3,3 Prozent auf 98,2 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Bilanzsumme der Institute erhöhte sich - auch bedingt durch 14 Fusionen - auf 535 (500) Millionen Euro. Der Verband wehrte sich gegen weitere staatliche Eingriffe in die Beratung von Anlegern. "Besser wäre es, wenn sich Anlageberater weniger mit Vorschriften und mehr mit Kunden beschäftigen könnten", sagte Bockelmann. Seit Jahresbeginn müssen Banken Protokolle über alle Anlageberatungen erstellen. Der Genossenschaftsverband mit seinen mehr als 1800 Mitgliedsgenossenschaften betreut Unternehmen aus Kreditwirtschaft, Landwirtschaft, Handel und Gewerbe in allen Bundesländern mit Ausnahme von Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. (dpa)

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