Goslar. Abbiege- und Notbrems-Assistenten der neuesten Generation sollen auf Deutschlands Straßen die Zahl der Toten bei Lastwagen- und Busunfällen reduzieren. Dafür hat sich der Deutsche Verkehrsgerichtstag (VGT) ausgesprochen. Die Experten riefen am Freitag im niedersächsischen Goslar die Bundesregierung auf, sich für den verbindlichen Einbau dieser Systeme in alle neuen Busse und Lkw einzusetzen. Jährlich kommen bei Lkw-und Bus-Unfällen bundesweit rund 900 Menschen ums Leben, 8500 werden schwer verletzt.
Abbiege- und Notbremsassistenten unverzichtbar
Abbiege-Assistenten, die akustisch und optisch warnen, können nach Einschätzung des VGT verhindern, dass Radler und Fußgänger beim Rechtsabbiegen übersehen werden. Bei Abbiegeunfällen sind in Deutschland zuletzt mehr als 30 Menschen pro Jahr gestorben. Erst in den vergangenen Tagen waren in den niedersächsischen Städten Lehrte und Oldenburg zwei junge Menschen ums Leben gekommen. Ampeln sollten so geschaltet werden, dass abbiegende Autofahrer und Radler beziehungsweise Fußgänger eigene Grünphasen haben. Der VGT fordert zudem Notbrems-Assistenten, die Fahrzeuge bis zum Stillstand abbremsen können. Das soll die Zahl der Toten bei Auffahrunfällen vor allem auf Autobahnen senken.
Mehr Stellplätze und Personal bei der Polizei
Außerdem forderte der VGT den Bau zusätzlicher Stellplätze, damit pausierende Fahrer ihre Lkw nicht wie bisher in großer Zahl auf Autobahn-Standstreifen sowie auf Zu- und Abfahrten abstellen, wenn sie ihre Ruhezeiten einhalten wollen. Das wilde Parken führt nach Ansicht von Fachleuten zu erheblichen Unfallgefahren. Die Zahl der bundesweit fehlenden Lkw-Stellplätze soll im fünfstelligen Bereich liegen.
Damit der Lastwagen-Verkehr besser überwacht werden kann, verlangte der VGT außerdem eine deutliche personelle Verstärkung der Polizei und des Bundesamts für Güterverkehr (BAG). (dpa/fa)