Bonn. Die Vereinigung der Sammelgutspediteure im Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV), die Versa, gibt künftig keine Preisempfehlungen ab. Damit wir der Spediteursammeltarif, der letztmals 2008 abgegeben wurde, eingestellt. Grund sind die immer wieder aufgetretenen Bedenken des Kartellamtes, wie Peter Nowatzki, Vorsitzender der Versa, der VerkehrsRundschau mitteilte.
Der Tarif wurde als Haus-Haus-Tarif mit relativ wenigen Gewichts- und Entfernungsstufen ausgestaltet und als Abrechnungsgrundlage im Stückgutverkehr empfohlen. Ursprünglich sollte jedes Jahr der Tarif durch die Versa angepasst werden. Die letzte Empfehlung datiert jedoch aus dem Jahr 2008, als die Vereinigung eine Anhebung in Höhe von 6,2 Prozent ausgesprochen hatte.
Künftig will die Versa stattdessen einen Kostenindex veröffentlichen. Dazu werden über Befragungen eines Beratungsunternehmens die Daten von Speditionen erhoben. Ende des ersten Quartals 2012 sollen zum ersten Mal Zahlen veröffentlicht werden. „Jedes Unternehmen muss dann für sich entscheiden, wie es diesen Index in den Preisverhandlungen einsetzt", sagte Nowatzki.
Für den Spediteur kann es jedoch keine Zweifel daran geben, dass die Frachtraten angehoben werden müssen. Um die fünf Prozent sollten es aus seiner Sicht schon sein. Er begründet dies mit den stark gestiegenen Kosten wie im Personal – sowohl bei den Fahrern wie im kaufmännischen Bereich – , bei der Fahrzeuganschaffung oder bei Beschaffung der Reifen. Die Treibstoffkosten ließ er außen vor:. „Hierfür muss jedes Unternehmen einen eigenen Floater vereinbart haben. Wer das nicht macht, handelt fahrlässig."
Letztlich sei für das Ausmaß des Preisanstiegs auch entscheidend, inwiefern es gelungen sei, im letzten Jahr bereits die Frachtraten zu erhöhen. Dies sei längst nicht jedem Kollegen im ausreichenden Ausmaß geglückt, sagte Nowatzki. (cd)
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