Berlin. Die Bundesregierung hat sich auf letzte Details beim umstrittenen Gesetzentwurf zur Zuwanderung von Fachkräften geeinigt. Wie die „Deutsche Presse-Agentur“ erfuhr, wird das Kabinett den Entwurf damit wie geplant am Mittwoch verabschieden. Manche Unionspolitiker hoffen allerdings in einigen Punkten noch auf nachträgliche Veränderungen im parlamentarischen Verfahren. Umstritten war bis zuletzt unter anderem, wie viel Zeit Fachkräfte erhalten sollen, um fehlende Qualifikationen nachzuholen. Die Wirtschaft sehnt Erleichterungen beim Zuzug von Arbeitskräften herbei.
Die Verkehrsverbände haben in einer gemeinsamen Stellungnahme den Entwurf eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes begrüßt. Positiv bewerten ihn der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK), der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) sowie der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV). Aus ihrer Sicht kann er zur Behebung des Fachkräftemangels in den jeweiligen Wirtschaftsbereichen beitragen.
Neben Hochschulabsolventen soll es dadurch auch Fachkräften mit qualifizierter Berufsausbildung aus Nicht-EU-Staaten ermöglicht werden, in Deutschland einen Arbeitsplatz zu finden. „Es gilt jetzt, den zügigen und konsequenten Abbau bürokratischer Integrationshemmnisse zu beschleunigen“, forderten die Verkehrsverbände. Um dem Fachkräftemangel in der Transport- und Logistikbranche zu begegnen, sei es unerlässlich, auch das Potential ausländischer Fachkräfte verstärkt zu nutzen.
Auch mehr Bemühungen um deutschen Nachwuchs nötig
Die Verkehrsverbände mahnen weiterhin an, gleichzeitig das Potential inländischer Arbeitnehmer zu heben und die Anstrengungen zur Qualifizierung und Rekrutierung des Nachwuchses aus Deutschland zu intensivieren. Neben Berufskraftfahrern benötige die Transport- und Logistikbranche international ausgebildete Hochschulabsolventen verschiedener Fachbereiche und die im dualen System ausgebildeten Fachkräfte. Außerdem wird es demnach zunehmend schwieriger, betriebliche Ausbildungsplätze zu besetzen und hierdurch qualifizierte Fachkräfte für die Zukunft zu generieren.
Mit einem Fünf-Punkte-Plan haben die führenden Transport- und Logistikverbände gemeinsam mit den Handels- und Industrieverbänden bereits Handlungsfelder zur Abwendung von Transport- und Logistikengpässen durch Fahrermangel identifiziert. (dpa/ag)