Bislang verbaute Doll Pendelachsfahrwerke vor allem an Fahrzeugen für den militärischen Einsatz und bevorzugte für zivile Anwendungen das Panther-Fahrwerk mit Einzelradaufhängung. Zur Bauma bewies der Fahrzeugbauer, dass er auch anders kann und stellte mit dem Doll tera einen Tiefbettauflieger für Einsätze auf anspruchsvollen Routen und für Nutzlasten bis 48 Tonnen vor. Die technischen Eigenschaften befinden sich auf Wettbewerbsniveau: Der Hub im Pendelachsfahrwerk beträgt 600 Millimeter, ein Lenkeinschlag von 60 Grad erleichtert das Rangieren. Über dem Heckfahrwerk sitzt eine Baggermulde mit einer Breite von 900 Millimetern und einer Tiefe von 550 Millimetern.
Pendelachse komfortabel übers Touchpad oder Fernbedienung kontrollieren
Die Pendelachse lässt sich über die digitalen Assistenzsysteme Doll tronic, connect und control steuern. Mit Doll tronic greift der Fahrer über ein Keypad am Schwanenhals auf die zentralen Funktionen des Aufliegers zu. Die Ausstattungsvariante control ersetzt das Keypad durch ein Sieben-Zoll-Farbdisplay. Mit der Funkfernbedienung connect kann der Fahrer auch aus dem Fahrerhaus die Lenkung des Aufliegers steuern, die Fahrhöhe anpassen oder zuvor eingestellte Fahrniveaus wählen.
Um das Fahrzeug nach dem manuellen Nachlenken wieder einzuspuren, aktiviert der Fahrer per Fernbedienung die Elektronische Einspurung (EEP). Das System berechnet laut Hersteller automatisch den optimalen Lenkwinkel und spurt das Fahrzeug auch bei langsamer Kurvenfahrt wieder ein.
Überarbeitete Nachläuferkombi für Rotorblatttransporte
Eine Paradedisziplin des Fahrzeugbauers aus dem Schwarzwald sind Nachläuferkombinationen, schließlich ist er mit Langholztransporten groß geworden. Das Windflügel-Transportsystem besteht aus Dolly, Hubadapter, und Vierachs-Nachläufer. Die Hydraulikhebel am Hubadapter sind neu angeordnet. Das soll ein ergonomisches Arbeiten ermöglichen. Der Nachläufer ist mit der hauseigenen hydraulischen Lenkung ausgestattet und verfügt über einen Betonschemel mit bis zu 85 Grad Schemeleinschlag nach links und rechts. Die Achsen unterstützen das Rangierverhalten zusätzlich mit bis zu 55 Grad Lenkeinschlag. Ein neues Sensorsystem überwacht den Lenkeinschlag und warnt den Fahrer laut Hersteller, bevor der Endanschlag der Lenkung erreicht wird. Auf diese Weise soll es verhindern, dass zu starke Querkräfte auf den Windflügel wirken und ihn beschädigen.
Smartes Batteriesystem sichert Nachläufer im Notlauf ab
Ebenfalls neu: Ein smartes Batterieladesystem soll dafür sorgen, dass der Nachläufer auch in Notsituationen bedien- und lenkbar bleibt. Über eine App kann der Fahrer den Ladestatus der Batterie in Echtzeit überwachen. Das Ladesystem soll die Betriebsspannung auch bei längeren Standzeiten stabil halten. Trotz geringem Eigengewicht ist der Nachläufer nach Firmenangaben für Rotorblätter bis 120 Meter Länge und 32 Tonnen Gewicht ausgelegt und für alle Windflügel der gängigen Hersteller zugelassen.