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Verkehrsministerkonferenz: Milliarden für Straßenbau gesucht

08.10.2012 12:12 Uhr
Verkehrsministerkonferenz: Milliarden für Straßenbau gesucht
Allein für den Erhalt von Straßen, Bahnstrecken und Wasserwegen seien jährlich über sieben Milliarden Euro zusätzlich erforderlich, hieß es
© Foto: Fotolia/ Martina Berg

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern beraten bei der diesjährigen Herbstkonferenz über neue Geldquellen für den Straßenbau. Entscheidungen blieben aus.

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Berlin/Cottbus. Die Herbstkonferenz der Verkehrsminister von Bund und Ländern ging am Freitag in Cottbus zu Ende. Auch wenn sich die Minister einig waren, dass dringend Einnahmequellen für den Straßenbau gefunden werden müssen, blieben Entscheidungen aus. Trotz offenkundiger Proteste war auch die Einführung einer City-Maut als Einnahmemöglichkeit im Gespräch.

„Wir müssen dafür sorgen, dass mehr Mittel in die Verkehrsinfrastruktur fließen“, sagte Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD). Dabei dürfe es keine Denkverbote geben, „auch wenn einige der Vorschläge unpopulär erscheinen“. Allein für den Erhalt von Straßen, Bahnstrecken und Wasserwegen seien jährlich über sieben Milliarden Euro zusätzlich erforderlich, hieß es.

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums nimmt der Bund durch die LKW-Maut jährlich 4,5 Milliarden Euro netto ein. Durch die seit August geltende, zusätzliche Lastwagenmaut auf vierspurigen Bundesstraßen kämen 100 Millionen Euro pro Jahr hinzu. Dieses Geld reiche jedoch nicht, sagte Bundes-Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba. „Die Wunschliste ist unendlich lang, aber die Mittel sind begrenzt.“ Bomba bezeichnete die City-Maut als eine Möglichkeit von vielen, zusätzliches Geld einzunehmen. Sie dürfe aber kein „Bürokratiemonster“ werden.

Der Konferenz lag ein Zwischenbericht einer Expertenkommission mit Vorschlägen zur künftigen Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur vor. Die darin enthaltene City-Maut kann nach Ansicht von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den Kommunen die Möglichkeit schaffen, zusätzliches Geld für den Erhalt von Straßen und für den Nahverkehr einzunehmen.

Union lehnt City-Maut ab

Die Union im Bundestag erteilte einer City-Maut eine Absage: „Das findet in dieser Koalition in dieser Legislaturperiode definitiv nicht statt“, sagte der verkehrspolitische Sprecher Dirk Fischer (CDU) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Linke beklagte eine Überfrachtung des Bundesverkehrswegeplans und forderte eine Umschichtung der vorhandenen Mittel auf Erhaltungsmaßnahmen.

Der Verkehrsklub ADAC zeigte sich enttäuscht von den Ergebnissen der Konferenz. „Außer Spesen nix gewesen“, erklärte Vizepräsident Ulrich Klaus Becker. Für die großen infrastrukturellen Aufgaben gebe es keine Lösungen, stattdessen einen überflüssigen Streit um die City-Maut.

Neben den Diskussionen um eine City-Maut wollen die Verkehrsminister weiterhin die Online-Zulassung von Kraftfahrzeugen unterstützen und die Elektromobilität weiterentwickeln. Der Bund lehnt aber zurzeit weitere Subventionen zum Kauf von Elektrofahrzeugen ab. (dpa/bw)

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KOMMENTARE


Peter Fleige

08.10.2012 - 13:48 Uhr

Es ist typisch, hier wird nach immer mehr Geld geschrien! Etwas anderes kennen die Herren nicht. Was glauben die Politiker denn, wie lange man uns noch abmelken kann? Und es geht dabei immer nur in eine Richtung, nämlich an unsere Geldbörse! Noch niemals habe ich gehört, dass etwas günstiger wird, oder das man sich ernsthaft Gedanken darüber macht, das Geld von anderer Seite herzubekommen. Unser Staatshaushalt beläuft sich nach meiner Information auf gut 2 Billionen Euro Schulden, was das an Zinsen kostet! Wenn allein die Zinsen, die Jährlich zu bezahlen sind, nicht mehr da wären hätten wir solche Diskussionen nicht mehr. Also, wir haben ein Problem mit der Überschuldung und den daraus resultierenden Zinsen. Unsere Politiker sollten sich darüber einmal Gedanken machen und nicht immer neue Geldeinnahmequellen suchen. Die Suche sollte bei der Verschuldung und den daraus resultierenden Zinsen erfolgen. Oder wir sind bald mit Griechenland gleichgestellt!!Peter Fleige


G. Boehmert

11.10.2012 - 11:01 Uhr

Richtig. Wir brauchen keine neuen Einnahmequellen. Es ist genug Geld da, es muss nur vernünftiger und verantwortungsvoller eingesetzt werden. Und wohin fließt eigentlich die KFZ-Steuer?


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