Bad Hersfeld/Leipzig. Die Beschäftigten der Amazon-Versandzentren Bad Hersfeld und Leipzig sind am Mittwoch in den Streik getreten, um ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck zu verleihen. Zuvor hatten bereits die Beschäftigten am Amazon-Standort Koblenz die Arbeit mit Beginn der Nachtschicht am 21. März nieder gelegt. Das teilte die Gewerkschaft Verdi mit, die zu den Ausständen aufgerufen hatte.
„Amazon missachtet nach wie vor das Recht der Beschäftigten auf einen Tarifvertrag“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Amazon wolle die Arbeitsbedingungen zulasten der Beschäftigten weiterhin willkürlich und einseitig diktieren und wolle deshalb weder eine Gewerkschaft im Betrieb noch einen Tarifvertrag.
Mit den Streiks versucht die Gewerkschaft, dem Online-Händler in das lukrative Ostergeschäft zu grätschen. Die Störung des Feiertagsgeschäfts war bereits zur Weihnachtszeit als Druckmittel eingesetzt worden – das Onlineunternehmen ließ sich davon allerdings wenig beeindrucken und hielt weiter an seiner Linie fest.
Die Streiks in Bad Hersfeld, Leipzig und Koblenz werden vorläufig am 23. März 2016 nach dem Ende der Spätschicht ausgesetzt, heißt es von Verdi. In Rheinberg und Werne sind die Beschäftigten ab morgen, 24. März 2016, bis zum 26. März (Ende der Spätschicht) zum Streik aufgerufen. (ks)