Paris. Neuer Schlag für den französischen Transporteur Deret und seine batteriegetriebenen Fahrzeuge: Während der derzeit laufenden Filmfestspiele in Cannes dürfen diese in der Glamour-Stadt nicht zirkulieren. Die Stadt begründete ihr Verbot damit, dass sie mit 5,5 Tonnen Gewicht über dem Limit von 3,5 Tonnen lägen. Dieses gilt während der gesamten Dauer der Veranstaltung bis zum 24. Mai für sämtliche Nutzfahrzeuge einschließlich elektrischer.
Die Fahrzeuge von Deret eingesetzten sind diesmal Opfer ihrer übergewichtigen Batterien. Das Unternehmen hatte unter Hinweis auf die umweltschonenden Qualitäten seiner Wagen im Rathaus von Cannes eine Sondergenehmigung beantragt. Die wurde nicht erteilt. Stattdessen wird der Innenstadthandel mit Dieselfahrzeugen beliefert. Eine wahre Schildbürgerentscheidung, meint die Pariser Logistikfachpresse und erinnert daran, dass es Elektro-LKW auch in der Hauptstadt schwer haben, ihre ökologischen Vorzüge gebührend zur Geltung zu bringen. In dieser dürfen sie nicht fahren, wenn der Luftverschmutzungsgrad in Paris besonders hoch ist.
Deret hat kürzlich in Lyon ein Betriebsnetz unter dem Motto „100 Prozent elektrisch, 100 Prozent sauber“ eröffnet - mit 50 E-Fahrzeugen und Agenturen in 16 Regionalzentren. Angepeilt sind landesweit 21. Kostenpunkt insgesamt: 4 Millionen Euro. Der von der Zukunft solcher Fahrzeuge überzeugte Transportunternehmer hat den Ehrgeiz, in Frankreich damit das erste Netz für die Warenauslieferung in den Innenstädten an die Endkunden aufzubauen. Momentan hat er erst einen einzigen Kunden, der allerdings über 254 Verkaufsstellen verfügt: die Parfumeriekette Sephora . Die 5,5-Tonner der Marke Modec werden in Frankreich von Eletruckcity vertrieben und erlauben eine maximale Nutzlast von zwei Tonnen. Die Autonomie war zunächst auf 100 Kilometer begrenzt und soll bis auf 160 Kilometer erhöht werden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 80 Stundenkilometer. (jb)