Frankfurt/Main/Saarbrücken. Die deutsche Luftfahrtbranche klagt über eine aus ihrer Sicht zu geringe Förderung und unfaire Behandlung durch die Bundesregierung. „In Europa, aber auch in Deutschland wird der Luftverkehr politisch gebremst”, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, der „Saarbrücker Zeitung” (Freitag). Die große Koalition müsse „mindestens das umsetzen, was sie im Koalitionsvertrag versprochen hat, nämlich dass sie die Wettbewerbssituation für die deutschen Fluggesellschaften verbessert”.
Die Unternehmen sorgten sich um Themen wie die Luftverkehrssteuer oder die Betriebszeiten der Airports. „Wir wollen keine Ausweitung, aber wir wollen, dass die Nachtflugmöglichkeiten da, wo es sie gibt, erhalten bleiben”, forderte Siegloch. Zusätzliche Belastungen etwa aus einer Einbeziehung der europäischen Luftfahrt in den Handel mit Emissionszertifikaten dürfe es nicht geben. Stattdessen sei ein ausgewogener, „weltweiter Klimaschutzbeitrag” der Branche nötig.
Global gesehen kann die Luftverkehrsindustrie nach Einschätzung des internationalen Airline-Verbands IATA mit weiterem kräftigen Wachstum rechnen. Er erwartet, dass die Gewinne der Fluggesellschaften 2015 um mehr als ein Viertel auf 25 Milliarden US-Dollar (20,5 Mrd Euro) steigen dürften. Insbesondere größere europäische Airlines tun sich aber schwer mit Konkurrenz aus dem Nahen Osten und Billiganbietern. (dpa)