Berlin. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Matthias Wissmann rechnet bis zur Neuwahl des Bundestages im Herbst 2017 nicht mehr mit der Gründung einer Bundesfernstraßengesellschaft. Dies bedauere er sehr, betonte er auf Fragen der VerkehrsRundschau, da zügigere Investitionen in die Infrastruktur dringlich seien. Es gebe sehr unterschiedliche Verwaltungen, etwa in Bayern mit einem qualitativ und quantitativ höchsten Standard was sich in Nordrhein-Westfalen nur bedingt sagen lasse. Wissmann erinnerte an seine Zeit als Bundesverkehrsminister von 1993 bis 1998, als es galt, 17 „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit” (VDE) mit der „kraftvollen” Planungsgesellschaft Deges über Ländergrenzen hinweg zu bauen. Über den Widerstand der 16 Länderverkehrsminister gegen eine Bundesfernstraßengesellschaft sei er „einigermaßen traurig”, sagte Wissmann.
Der VDA-Präsident äußerte sich anlässlich der Halbjahres-Pressekonferenz des VDA, auf der er dem Nutzfahrzeugmarkt in Westeuropa eine positive Entwicklung bescheinigte. „Die Dynamik der Nutzfahrzeugmärkte in Europa gibt Rückenwind für die weltweit wichtigste Leitmesse für Transport, Logistik und Mobilität, der IAA-Nutzfahrzeuge, vom 22. bis 29. September in Hannover”, so Wissmanns Fazit. (jök)