Atlanta. Laut Keith Andrey, stellvertretender Präsident für globale Speditionsdienste bei UPS, versuchen einige Reedereien ihre Vertragsverhandlungen in diesem Jahr früher abzuschließen und bieten zunehmend Tarife für intermodalen Frachttransport an. Viele Verträge laufen von 1. Mai bis 30. April für die Transpazifikrouten, berichtet der American Shipper. „Da wir unsere Vertragsabschlüsse mit BCO (Beneficial Cargo Owner) in diesem Jahr schon früher getätigt haben, können wir unsere Verhandlungen und Diskussionen (in anderen Bereichen) schon vorzeitig abschließen“, erklärte Andrey.
Zudem sind gemäß Andrey einige Reedereien an Geschäftsbereichen interessiert, die sie früher links liegen gelassen haben. Darunter fällt zum Beispiel der Transport zu Intermodalstationen. Daher könne UPS seinen Kunden neue Optionen anbieten.
Die gestiegene Flexibilität der Reedereien ist auch eine Folge der Megaschiffe auf den Transpazifikdiensten gefördert. Einige Versender nutzen Teilladungstransporte (LCL) als Teil ihrer regulären Versorgungskette, doch gemäß Andrey wird der Dienst meist gewählt, um eine Verpflichtung des Kunden zu erfüllen. Darunter fällt zum Beispiel der schnelle Transport von Ersatzteilen zu einem Hersteller, um die Stilllegung einer Produktionslinie zu verhindern. „Die Seefrachtraten liegen momentan auf einem historischen Tief. Bei diesem Niveau kann die Branche nicht gesund sein. Langfristig auf keinen Fall, da dadurch Optionen und Dienste für die Kunden wegfallen“, sagte er.
Die Akquisition von APL durch CMA CGM und die Fusion von China Shipping mit Cosco und zudem die erwarteten Änderungen bei den Allianzen bedeuten laut Andrey für Spediteure wie UPS, dass sie eine sehr flexible Strategie bei den Verhandlungen mit den Reedereien haben müssen. UPS muss eine Balance von Kapazität in verschiedenen Allianzen besitzen, um den Kunden verschiedene Optionen bieten zu können. Neben der Pharma- und Medizingeräteindustrie fokussiert das Unternehmen auch auf die Anlagentechnik inklusive der Fahrzeugindustrie. „In einigen Fällen verlagert sich die Herstellung näher zu den Konsumländern. UPS hat zum Beispiel intensiv in den Mexiko-Handel investiert. Wir investieren dort, wo unsere Kunden hingehen“, erklärte Andrey. (rup)