Brüssel. Nach Einschätzungen des Weltklimarats der Vereinten Nationen (UN) ist der Verkehrssektor dabei, zur größten Quelle von CO2-Emissionen in der Welt zu werden. Nur mit einer strengen Gesetzgebung könnte diese Entwicklung aufgehalten werden. „Ohne eine aggressive und nachhaltige Politikgestaltung zur CO2-Senkung von PKW und LKW werden Emissionen aus dem Verkehr stärker und schneller steigen als in jedem anderen Sektor”, heißt es wörtlich im dritten Teil des Weltklimaberichts, den der UN-Weltklimarat am Sonntag in Berlin vorgestellt hat.
Der Bericht lobt die EU-Gesetzgebung zur Verringerung der CO2-Emissionen von PKW und leichten Nutzfahrzeugen als „sehr effektiv”. Solche Vorgaben seien ebenso zu unterstützen wie gesetzliche Maßnahmen zur Förderung von Elektro- oder Wasserstoff-Fahrzeugen, um den CO2-Ausstoß aus dem Verkehr zu senken.
Der europäische Umweltverbande Transport & Environment (T&E) wertet den UN-Bericht als Ansporn für die EU, den eingeschlagenen Weg zur CO2-Verringerung im Verkehrswesen zügig weiterzugehen. „Die neue EU-Kommission muss eine Strategie vorlegen, wie Emissionen von PKW, Vans und LKW nach 2020 weiter verringert und wie der Stadtverkehr nachhaltig gestaltet werden können. Das wird letztlich dazu führen, dass europäische Unternehmen die treibende Kraft beim weltweiten Wandel zu umweltfreundlichen Fahrzeugen sein werden”, so Greg Archer, T&E-Experte für umweltfreundliche Fahrzeuge.
EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard reagierte lediglich allgemein: „Der Bericht ist klar: Es gibt keinen Plan B beim Klimawandel, es gibt nur einen Plan A. Und weil wir in Europa Vorreiter sind, werden wir unsere ambitionierte Politik fortsetzen”, sagte sie gestern. (kw)