Karlsruhe. Im Wettbewerb um den Güterverkehr soll das Schiff künftig mehr als bisher seine Umweltvorteile nutzen. „Wir hoffen, dass die längeren Transportwege zunehmend nicht mehr über die Straße, sondern über das Wasser organisiert werden”, sagte die Geschäftsführerin der Rheinhäfen Karlsruhe, Patricia Erb-Korn, am Montag in Karlsruhe. Dort kommen in der nächsten Woche rund 150 Teilnehmer zum Internationalen Hafenkongress zusammen. Schwerpunktthema sind Umwelttechnologien.
„Die Hinwendung zur grünen Logistik verschafft den Häfen Auftrieb”, sagte die Hafenmanagerin. Für die Binnenschifffahrt sei 2013 zwar auch wegen des Hochwassers im Mai ein relativ schwieriges Jahr gewesen. Sie habe aber mit einem Plus von 1,7 Prozent ein stärkeres Wachstum hingelegt als Straße (plus 0,9 Prozent) und Schiene (plus 0,8 Prozent).
Die CO2-Emissionen seien beim Binnenschiff um ein Zehnfaches geringer als beim Lastwagen, sagte Erb-Korn. Beim LKW-Transport fallen demnach rund 96 Gramm Kohlendioxid pro Tonnenkilometer (beförderte Tonne je Kilometer), bei der Bahn 20 Gramm und bei der Binnenschifffahrt 10 Gramm. „Wir merken, dass die Unternehmen verstärkt auf die Umweltfreundlichkeit von Transporten achten”, sagte die Hafen-Geschäftsführerin. Sie folgten damit auch dem gewachsenen Umweltbewusstsein ihrer Kunden.
Die Wasserstraße sei sehr wichtig, um die gesamte Verkehrsinfrastruktur zu entlasten, sagte Ingo Hodea vom Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) der Nachrichtenagentur dpa. Allerdings entfällt auf die Binnenschifffahrt nur ein Anteil von 5,8 Prozent der im vergangenen Jahr in Deutschland transportierten 3,9 Milliarden Tonnen an Gütern - verglichen mit 84,9 Prozent für die Straße und 9,4 Prozent für die Schiene.
„Im Gegensatz zur Straße haben wir noch erhebliche Kapazitäten auf dem Wasser”, sagte die Karlsruher Messechefin Britta Wirtz. Der alle zwei Jahre stattfindende Hafenkongress am 5. Mai und 6. Mai ist nach Angaben der Veranstalter der deutschlandweit einzige Kongress der Binnenschifffahrt. (dpa)