Hannover. Fliegende Inspektionsdrohnen oder Schadenanalysen aus der Ferne: Die Prüfgesellschaft TÜV Nord setzt immer stärker auf die Digitalisierung und Vernetzung. Dies stellt auch Prüfungen und Inspektion von Autos, Industrieanlagen oder Produktionsstätten vor neue Herausforderungen. Inspektionen sollen sicherer, Schäden im laufenden Betrieb erkannt und behoben werden.
Zu den Geschäftsfeldern des TÜV Nord zählen nicht nur Untersuchungen von Kraftfahrzeugen, sondern auch Sicherheitsdienstleistungen für die stark vernetzte Industrie, das autonome Fahren und die Abwehr von Hackerangriffen. 2017 hatte die TÜV-Nord-Gruppe einen Umsatz von 1,18 Milliarden Euro und ein Betriebsergebnis (Ebit) von 77,5 Millionen Euro erzielt. Detaillierte Zahlen für 2018 will die Prüforganisation im Tagesverlauf vorlegen.
Am bekanntesten aus der Sicht der Verbraucher bleibt der Kfz-Sektor des Unternehmens: jährlich erhielten knapp drei Millionen Autos die Hauptuntersuchung, sagte TÜV-Nord-Experte Roger Eggers. Die Zahl der Elektroautos darunter sei noch gering - es gehe um eine Zahl im unteren fünfstelligen Bereich. Eggers geht davon aus, dass die Hauptuntersuchung für E-Autos schneller durchgezogen werden könne und für die Besitzer auch günstiger sei: „Wir machen logischerweise keine Abgasuntersuchung.” Über die Unterschiede bei Antrieb und Batterie hinaus unterscheide sich die Prüfung der E-Autos wenig von den Verbrennern.
Derzeit noch diskutiert werde allerdings, ob künftig möglicherweise auch der Batteriezustand untersucht werde. „Die Prüfung entwickelt sich ständig weiter”, sagte Eggers. Ohnehin würden die Untersuchungen schon angesichts der immer größeren Zahl an Assistenzsystemen und des Trends hin zum autonomen Fahren immer komplexer. (dpa)