Triest. Der Hafen von Triest stellt sich einer neuen Herausforderung: Er will vermehrt den euroasiatischen Korridor nutzen und den Warentransport per Seidenstraße vorantreiben. Das ging laut italienischen Medienberichten unter anderem aus dem Forum di Pietrarsa hervor. Bei dem von Assoferr organisierten Treffen geht es vor allem um die aktuelle Situation in den Bereichen Transport, Logistik und Infrastruktur.
Laut Irene Pivetti, der Präsidentin von Assoferr, zeige Italien auf dem euroasiatischen Korridor fast keine Präsenz. Zwar habe Italien dazu beigetragen, einen Logistikpark in Weißrussland entstehen zu lassen, sei aber – auch aufgrund seiner Lage - vom euroasiatischen Korridor nahezu abgeschnitten. Das jedoch soll sich nach Möglichkeit bald ändern. Der adriatische Korridor repräsentiere einen Querschnitt aus vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die eine neue Strategie bräuchten, so Bahnchef Maurizio Gentile.
Quintessenz des Forums: Italien muss öffentliche und private Investitionen mit Bedacht einsetzen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze vorantreiben. Gleichzeitig aber muss es über den dafür strategisch günstig gelegenen Hafen von Triest vermehrt auf die Seidenstraße setzen. Triest habe es in wenigen Jahren geschafft, den Bahnverkehr zu verdoppeln und fertigte etwa im vergangenen Jahr 10.000 Züge ab. Allein in Bezug auf Container, die per interkontinentalem Warentransport in Richtung Asien verschickt werden, zeige sich ein wichtiges Indiz: 55 Prozent der für den dortigen Markt bestimmten Waren, die über Triest verschifft werden, gehen schon jetzt anschließend per Schiene auf die weitere Reise. (nja)