München. DB Schenker hat in den ersten Monaten diesen Jahres mit Mengenrückgängen zu kämpfen gehabt, die vor allem den Einzelwagenverkehr betroffen haben. Das sagte Alexander Hedderich, Vorsitzender von DB Schenker Rail, auf der Messe Transport Logistic im Rahmen einer Pressekonferenz. Als Ursache nannte er Auftragsrückgänge vor allem in den Branchen Stahl, Automobil, Papier und Chemie. Kurzarbeit wollte der Güterbahnchef zwar nicht ausschließen, aber er sieht derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass andere Maßnahmen wie der Ausgleich von Arbeitszeitkonten oder temporäre Versetzungen nicht ausreichen, um Kurzarbeit zu vermeiden. Konkrete Zahlen zu den Mengenrückgängen wollte Hedderich auf Anfrage der VerkehrsRundschau nicht nennen.
Hedderich beschrieb den europäischen Schienengüterverkehrsmarkt als einen Markt, in dem kaum eine Bahn schwarze Zahlen schreibt. Das Plus von 87 Millionen Euro, das DB Schenker Rail 2012 im Schienengüterverkehr erzielt habe, bezeichnete er „als unzureichend für das, was wir uns vorgenommen haben.“ „Wir glauben an den Wachstumsmarkt Schienengüterverkehr Europa“, sagte Hedderich. Deshalb habe man gerade auch einen Vertrag mit Bombardier vereinbart über den Kauf von 110 neuen Mehrsystemlokomotiven. „Wir investieren in die Zukunft, in das Wachstum des Schienengüterverkehrs“, so Hedderich.
Den Rückgang im Einzelwagenverkehr sieht er nicht als ein Problem für das laufende Projekt Netzwerkbahn an. „Im Gegenteil, es zeigt uns, wie notwendig es ist, dass wir zu einer Modernisierung des Einzelwagensystems in Deutschland und der EU kommen müssen.“ Die Mengenrückgänge seien kein Rückschlag, sondern eine Ermutigung, genau diesen Schritt weiterzugehen. (cd)