Traktions-Transporter

Beim Daily Euro 6 fährt Iveco die krasse Gegenstrategie zum schweren Segment: Heißt es dort "SCR" only, reinigt man die Abgase bei allen 2,3-Liter-Daily-Motoren (bei Gesamtgewichten bis 3,5 Tonnen) mit "AGR only". Davon verspricht sich Iveco trotz leichtem Mehrverbrauch gegenüber der kombinierten AGR-SCR-Lösung vor allem Handlingvorteile, da sich niemand je um Harnstoff kümmern muss. Zudem spart das rund 40 Kilogramm Nutzlast (den die SCR-Box wiegen würde). Anders bei den 3,0-Liter-Motoren, die Harnstoff brauchen, um Euro-6-sauber zu sein. In dem Zug erhöhte man beim 2,3-Liter auch die Leistungen durchgängig um 10 PS und - noch wichtiger - die maximalen Drehmomente um je 30 Newtonmeter. Beim Daily gibt Iveco weiter Vollgas Für sparsameres Fahren bei den Automatikversionen integrierte Iveco die Eco-Programme in die Hi-Matic und schuf nebenbei noch eine "Luxus"-Version mit zweifarbigem Interieur und verchromten Schaltern: Im Segment zwischen 3,5 und 7,5 (respektive hier 7,2) Tonnen will man sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Neu waren dazu die Allradversionen von Iveco selbst (wie gehabt mit zwei Untersetzungen) und Achleitner. Sehr interessant ist Achleitners 6,0-Tonnen-Kipper, den die Tiroler mit Drehstabfedern und 1,2-facher Untersetzung anbieten. Die Bodenfreiheit beträgt bei 315/75-R-16er-Rädern bis zu 27 Zentimeter. Das Zusatzgewicht zum 4x2 soll 330 Kilo betragen. Der Preis? Verhandlungssache, aber nicht ganz billig ... Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank Eurocargo 4X4: "Bergziege" reloaded Offroad eine Offenbarung Als Unimog-Ersatz respektive hochgeländegängigen Kommunalkraxler hat Iveco den Eurocargo 4x4 im Programm. Den auf der Bauma erstmals präsentierten 15.280 konnte man ebenfalls fahren. Während die Sechsgangbox auf der Straße arg kurz übersetzt ist und auch das Fahrwerk eher Nehmerqualitäten fordert, zeigt die intern "Bergziege" genannte Extremversion offroad herausragende Qualitäten. Fiese Feldwege mit abwechselnd ausgefahrenen Löchern "pendelt" das Fahrwerk wunderbar aus. Auch die Lenkung hat Iveco so weit "entkoppelt", dass von den Unebenheiten praktisch nichts ans Volant durchdringt, ohne dass die Steuerung auf der Straße in die komplette Unexaktheit abdriften würde. Der 280 PS starke Tector ist auch mit 15 Tonnen offroad noch drehmomentstark genug, dass einem die (wenigen) sechs Gänge genügen. Drei Drehschalter regeln dort das Vorankommen: Einer für die Untersetzung, einer fürs Mitteldifferenzial (an steilen Stichen wichtig für die Traktion vorn) und einer, der der Reihe nach hinten und dann vorn quer sperrt. gs