Duisburg. Nach der zweiten Teilsperrung einer Rheinbrücke in Nordrhein-Westfalen ist es am Montag auf der Autobahn 40 bei Duisburg zu kilometerlangen Staus gekommen. „Wir sperren die Brücke nicht zum Spaß. Ich fordere alle Lkw-Fahrer auf, die Beschränkungen zu beachten”, appellierte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) vor Ort und warnte: „Missachtung führt dazu, dass wir die Brücke nicht repariert bekommen. Dann ist bald ganz Schluss.”
Die Rheinbrücke Neuenkamp müsse komplett neu gebaut werden. Die neue Brücke könnte im Jahr 2023 stehen. „Bis dahin müssen wir die alte Brücke befahrbar halten”, so der Verkehrsminister. „Wir müssen endlich investieren statt zu lamentieren.”
„Das ist erst der Anfang eines Infrastrukturdesasters, das wir uns noch vor fünf Jahren kaum vorstellen konnten”, kritisierte Joachim Brendel von der Industrie- und Handelskammer Nordrhein-Westfalen. „Das Brückensterben in NRW geht weiter, während man sich in Berlin über den Sinn oder Unsinn einer Pkw-Maut streitet.”
Experten hatten an den Trägern der Brücke starke Risse entdeckt, die repariert werden müssen. Die A40 ist die Hauptverkehrsader des Ruhrgebietes. Über die Rheinquerung fahren täglich bis zu 100.000 Fahrzeuge, 11.000 davon sind Lastwagen.
Eine Rheinbrücke der A1 bei Leverkusen ist bereits seit vergangenem Sommer für den Lkw-Verkehr gesperrt. Auch in Hessen musste schon eine Rheinbrücke gesperrt werden: die Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden. (dpa)